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Niedersachsens LKA-Chef: Längere Speicherung von Internet-Daten

11.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Kampf gegen die Internet-Kriminalität hat der neue Direktor des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA), Uwe Kolmey, eine längere Speicherung der Verbindungsdaten gefordert. "Eine Speicherung von weniger als einem Jahr macht aus fachlicher Sicht keinen Sinn, denn die Hinweise an die Polizei erfolgen ja nicht immer umgehend", sagte er in einem dpa-Gespräch in Hannover. "Bei der Verbreitung von Kinderpornografie zum Beispiel stößt vielleicht eines Tages jemand darauf, der dies auch anzeigt. Bis dahin liegt das Einstellen der Bilder aber unter Umständen schon monatelang zurück."

Bisher werden die Daten von Internet- und Telefonverbindungen in Deutschland je nach Internet-Anbieter (Provider) höchstens rund drei Monate lang gespeichert. Auf EU-Ebene wird zurzeit ein Rahmenentwurf geprüft, der eine Speicherung von bis zu drei Jahren vorsieht.

Das Internet werde unter anderem in den Bereichen Kinderpornografie, Rechtsextremismus und Wirtschaftskriminalität als Tatmittel genutzt. "Die Menschen müssen noch mehr darüber aufgeklärt werden", sagte Kolmey, der am Donnerstag in sein Amt als LKA-Direktor eingeführt worden war. "Wichtig wäre auch, dass die Provider auf freiwilliger Basis selbst das Netz sauber halten - etwa durch Filtersoftware, eigene Recherchen und das Löschen entsprechender Inhalte." (dpa/tc)