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Neues von der Messenger-Front

24.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der Auseinandersetzung um die Interoperabilität der Instant-Messenger-Programme (IM) haben sich die Fronten zwischen den Beteiligten verhärtet. Nach einer Routinemeldung von AOL an die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) will der Provider seine IM-Server vorerst nicht für konkurrierende Plattformen beispielsweise von Microsoft oder Yahoo öffnen. Statt dessen sollen andere Firmen das System für eigene Tools nutzen, wie dies beispielsweise Apple mit seinem "iChat" tut. Eine Verbindung verschiedener Server erfordere einen zu großen Aufwand, heißt es bei AOL. Deswegen habe man sich entschieden, nach Alternativen zu suchen.

Hintergrund der FCC-Meldung ist der Merger von AOL und Time Warner vor 18 Monaten. Damals hatte die Behörde dem Konzern untersagt, High-Speed-IM-Dienste über das Netz von Time Warner Cable anzubieten, wenn nicht im Gegenzug die IM-Plattform für andere Tools geöffnet wird. Bei den Services handelt es sich etwa um Instant-Video-Konferenzen. Beobachter gehen nun davon aus, dass sich AOL verstärkt den Instant-Messengern für mobile Geräte widmen wird. Rund 150 Millionen IM- und ICQ-Nutzer sollen bei dem Provider registriert sein. (ajf)