Zusätzlich 30 000 bis 60 000 Fernsprech- und Datenkanäle:

Neue LWL-Strecken von Siemens

18.03.1988

MÜNCHEN (pi) - Für die neuen Lichtwellenleiter-Strecken des überregionalen Fernmeldenetzes der Bundespost hat Siemens erstmals die Übertragungstechnik geliefert und aufgebaut.

Diese ersten Nachrichtenübertragungsstrecken mit 2400 Systemkilometern in 565-MBit/s-Technik auf Lichtwellenleitern (LWL) sind Teil eines künftigen bundesweiten digitalen Kommunikationsnetzes, das zusätzlich zur Abdeckung des Fernsprechbedarfs auch für die Übertragung sämtlicher Breitbanddienste - Videokonferenz, schnelle Daten- und Dokumentübermittlung und hochauflösendes Fernsehen - konzipiert ist. Für die Kommunikation stehen somit zu den bereits bestehenden Verbindungen zusätzlich zwischen 30 000 und 60 000 Fernsprech- beziehungsweise Datenkanäle mit 64 Kilobit pro Sekunde oder eine Vielzahl von Fernsprechkanälen zur Verfügung.

Folgende Strecken wurden bisher installiert, in Betrieb genommen und der Deutschen Bundespost übergeben:

- Karlsruhe - Stuttgart (80 Kilometer mit fünf parallelen Systemen),

- Ulm - München (150 Kilometer mit acht parallelen Systemen),

- München - Nürnberg (200 Kilometer mit vier parallelen Systemen).

Im Zeitraum bis 1988 - entsprechend der ersten Ausbauphase des bundesweiten Kommunikationsnetzes - wird sich Siemens an diesem Vorhaben mit etwa 55 Strecken beziehungsweise 125 LWL-Systemen für die Übertragung von 565-MBit/s-Signalen auf Einmodemfasern beteiligen. Für die neuen Strecken wurde auch eine eigene Servicetechnik mit Diensttelefon und parallelen Datenkanälen sowie rechnergesteuerte Betriebsüber-wachung erfolgreich erprobt.