Neue Glasfasern in alten Kanälen

Neue Glasfasern in alten Kanälen Kabelroboter für Kloaken

19.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Geht es nach der Berliner Robotics Cabling GmbH, kommt die Telekommunikation künftig aus dem Klo. Mit einer kleinen Maschine - Kosename "Robbi" - verlegt das Unternehmen neue Glasfaserkabel in alten Abwasserkanälen.

Dabei kann der maschinelle Wurm selbst in Rohren mit 24 Zentimetern Durchmesser seine Pflicht tun. Er fährt nach Aussage des Unternehmens eigenständig an der Wand entlang, fräst Befestigungslöcher in die Rohre und verankert dort die Kabel. Erdarbeiten und zeitraubende Genehmigungsverfahren gehören somit der Vergangenheit an. Mit einer Tagesleistung von 380 Metern, so die Firma, sei die Maschine doppelt so schnell wie japanische Konkurrenten. Rund zehn Kilometer verlegte Robotics Cabling 1998 in der Bundeshauptstadt, dieses Jahr sollen weitere 40 Kilometer folgen. Die Dienstleistung wird ab sofort auch im Rest der Republik angeboten. Nach der Entscheidung der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, daß die Miete des Teilnehmeranschlusses 25,40 Mark kostet, dürfte Robbi künftig Sonderschichten einlegen.