Dürr:"Duales Bildungssystem weiterentwickeln

Neue Führungsmethoden sind gefragt

27.01.1989

BERLIN (vwd) - Eine zunehmende Verschmelzung von traditionellen Büro- und Fabrikarbeiten und damit verbunden die Ablösung der überkommenen funktionalen Strukturen werde die "Fabrik der Zukunft" kennzeichnen, erklärte der AEG-Vorstandsvorsitzende Heinz Dürr auf dem Eröffnungssymposium des Instituts für Management und Technologie" (IMT) in Berlin.

Dürr, der Vorsitzender des IMT-Aufsichtsrats ist, warnte in seinem Referat über "Führungsaufgaben in der Fabrik der Zukunft" allerdings vor der Erwartung, es entwickele sich ein allgemeingültiges betriebliches Schema, das beliebig anwendbar sei.

Dürr betonte: "Fabrik der Zukunft, das ist vielmehr ein gedanklicher Ansatz, der in erster Linie auf die Hinwendung zum ganzheitlichen Denken in einem Unternehmen zielt." Eine solche Geisteshaltung zu fördern, sei die eigentliche Führungsaufgabe der Zukunft. Neben der Bereitstellung der entsprechenden Organisationsstrukturen sei es deshalb unerläßlich, die Qualifizierung der Mitarbeiter als Unternehmensziel zu begreifen. Ständige Aus-und Weiterbildung seien, so der AEG-Chef , "Investitionen, die sich in der täglichen Auseinandersetzung auf den Märkten bezahlt machen."

Letztlich gehe es darum, eine besondere Stärke des Standorts Bundesrepublik, das duale Bildungssystem, für das gesamte Arbeitsleben weiterzuentwickeln und nutzbar zu machen. Mitarbeiter mit einer hohen Qualifizierung und Motivation verlangten allerdings auch an ihr Selbstbewußtsein angepaßte Führungsmethoden. Dürr:" Das geht nicht mehr nach aus der Heeresdienstvorschrift abgeleiteten Modellen". Die "personale Führung" und die "Führung im Dialog" werde deshalb in ihrer Bedeutung unübersehbar.