Internationale Aktivitäten von Qume sollen verstärkt werden:

Neue Drucker sprinten gegen Japaner

30.04.1982

HANNOVER (hh) - Zwei neue Typenraddrucker von Qume feierten auf der Hannover-Messe Weltpremiere. Mit diesen OEM-Druckern möchte das Unternehmen seine bisherige Produktpalette abrunden. Gleichzeitig wurde auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, daß das Unternehmen seine internationalen Aktivitäten umstrukturieren möchte.

Der neue Sprint 8 ist ebenso wie sein Bruder Sprint 10 auf dem Microdrive-Mechanismus aufgebaut. Sprint 8 bewegt sich in der gleichen Größenklasse wie der Sprint 7. Die Druckgeschwindigkeit beträgt 35 Zeichen je Sekunde, jedoch soll nach Aussage von Gerd Queisser, Geschäftsführer der Qume GmbH aus Düsseldorf, Mitte des Jahres ein Gerät mit 55 Zeichen auf den Markt kommen. Der Typenraddrucker besitzt eine 13-Bit-Parallelschnittstelle.

Durch eine Reduzierung der mechanischen und elektronischen Bauteile ist es dem Unternehmen möglich, den Sprint 8 um ein Drittel billiger als den Sprint 7 anzubieten: Der OEM-Preis beträgt 1585 US-Dollar.

Der größere Sprint 10 ist der Gruppe des Sprint 9 zuzuordnen. Auch hier beträgt die Schreibgeschwindigkeit 35 Zeichen pro Sekunde.

Dieses Typenradterminal besitzt eine RS232C-(V.24-) Schnittstelle. Wie beim kleineren Bruder sind elektronische und mechanische Bauteile eingespart worden. Der Preis beträgt 4750 Mark. Deshalb sei das Gerät auch angesichts japanischer Konkurrenz wettbewerbsfähig, meint Queisser.

Es wird erwartet, daß Qume auf der NCC in Houston zwei weitere Systeme zur Produktabrundung vorstellen wird. Eines davon sei teletexfähig, vermuten Branchenkenner.

Das Unternehmen beabsichtigt, seine europäischen Aktivitäten auszuweiten und plant deshalb eine organisatorische Umstrukturierung, die bis September abgeschlossen sein soll. Hatten bisher die Kunden Verträge mit der US-Corporation, so sollen sie jetzt direkt mit den zuständigen europäischen Vertretern in Vertragsbeziehungen nach deren Recht treten.

Die Qume GmbH wird nach dieser Änderung mittelgroße OEM-Kunden und Großhändler betreuen. Die multinationalen OEM-Partner des Drucker- und Plattenherstellers werden weiterhin von der amerikanischen Mutter und der deutschen Dependance mit Systemen beliefert. Der internationale Umsatz soll in den nächsten Jahren ein Drittel des Gesamtumsatzes betragen.