Napster startet in Deutschland

08.12.2005
Der Online-Musikhändler Napster hat sein Angebot nun auch für Internet-Nutzer in Deutschland freigeschaltet.

Von diesem Freitag an können Kunden hier zu Lande für 9,95 Euro pro Monat ohne Zeitlimit mit ihrem Computer auf 1,5 Millionen Musiktitel zugreifen, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Das Abonnement erlaube zu diesem Preis allerdings nur, die Songs direkt am Computer abzuspielen. Um die Musik auf tragbare Geräte zu übertragen, ist eine Gebühr von 14,95 Euro zu zahlen.

Das bisher vor allem in den USA tätige Unternehmen erhofft sich von dem Abo-Angebot höhere Renditen als bei einem Einzelverkauf, der im Internet derzeit üblicher ist. Zum Weihnachtsgeschäft will Napster auch Sechs-Monats-Abos im Paket mit portablen Musikabspielgeräten verkaufen. Zudem soll in Geschäften eine Art Gutschein angeboten werden.

Die beiden Abonnements enthalten nicht das Recht, die Musik auf eigene CDs zu brennen, hieß es weiter. Dies sei ähnlich wie anderen Anbietern, zum Beispiel iTunes oder Musicload, nur für 99 Cent pro herunter geladenem Stück möglich.

Die im Abonnement herunter geladenen Stücke können nur solange gehört werden, wie das Abo läuft. Um die dazu notwendigen Lizenzen zu verwalten, wird auf dem Computer ein Programm installiert. Zudem müssen tragbare MP3-Geräte zu dem von Microsoft verbreiteten DRM-10-Standard kompatibel sein. Die verbreiteten iPods von Apple gehören nicht dazu, da der US-Hersteller ein eigenes Lizenz-Konzept verwendet.

Napster war Ende der 90er Jahre als illegale Musiktauschbörse gestartet, nach juristischem Streit geschlossen und dann von der Musikindustrie übernommen worden. Inzwischen ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft, die sich nach eigenen Angaben überwiegend im Streubesitz befindet. Weltweit hat Napster rund 180 Mitarbeiter, davon zehn in Deutschland. Prognosen zum künftigen Gewinn oder Umsatz in Deutschland wollte das Unternehmen nicht nennen. (dpa/tc)