MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Napster-Fans, die befürchten, dass die rosigen Zeiten der Gratis-Musikdownloads vorbei sind, schöpfen wieder Hoffnung: Ein Napster-Add-on ist in der Alphaversion verfügbar, das die Anwender zu Dutzenden von Napster-Servern und ihrem Angebot führt.

"Napigator 2.0" aus dem Hause Thirty4 Interactive LCC erscheint nach der Installation als Tab auf der Napster-Client-Oberfläche. Per Mausklick verbindet das Add-on den Anwender mit "Opennap"-Servern - einem globalen Netz, das von Opensource-Programmieren betrieben wird. Sie bauten ihr System per Reverse-Engineering des Napster-Protokolls auf.

Die amerikanische Plattenindustrie RIAA (Recording Industry Association of America) beobachtet die Entwicklung mit Argusaugen. "Musikanbieter im Stil von Napster sollen sich das Urteil von letzter Woche ganz genau durchlesen" (Computerwoche online berichtete). Chad Boyda, Mitbegründer von Thirty4.com ist indes optimistisch: "Es gibt kein Argument gegen unser Angebot. " Er bezeichnet Napigator 2.0 lediglich als "Suchmaschine, die die Surfer zu Opennap-Servern leitet". Seinen Angaben zufolge verwenden die Software täglich im Schnitt 180.000 Anwender. Im Januar wurden 1,6 Millionen Napigator-Nutzer gezählt, im Februar sollen es 1,8 Millionen sein. Auch die Zahl der Opennap-Server wächst täglich: Ende letzter Woche waren es 287 Server, die Dateien zum Tausch anboten. Napster bringt es auf 56 Server.