Nach dem Weggang von Jeremy Coote

Nach dem Weggang von Jeremy Coote SAP America braucht keinen President mehr

19.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Der Aderlaß in der Führungsriege von SAP America geht weiter: Nach Chief Executive Officer (CEO) Paul Wahl und zwei Vice-Presidents nimmt jetzt auch President Jeremy Coote seinen Hut.

Daß Coote nach zehn Jahren bei SAP zum Front-Office- Spezialisten Siebel Systems wechselt, trifft die US-Tochter hart. CEO Kevin McKay ist über den Weggang enttäuscht: "Er hat mir nicht gesagt, warum er wirklich geht. Ich weiß nur, daß man ihm ein ,überzeugendes Angebot'' gemacht hat."

Der Zeitpunkt von Cootes Kündigung ist für die SAP äußerst unglücklich, will sie doch in diesem Frühjahr ihre Customer- Relationship-Software auf den Markt bringen, die direkt mit den bereits etablierten Siebel-Produkten konkurriert. Bei Siebel Systems wird Coote als Vice-President für das Nordamerika-Geschäft verantwortlich zeichnen.

Cootes Position wird in Zukunft nicht mehr besetzt, da die neue Struktur von SAP America seine Funktion als zentraler Vertriebsleiter überflüssig macht. Seit Beginn des Jahres stehen sechs General-Manager den neuen Brancheneinheiten vor, die direkt an CEO McKay berichten. Damit sei aus Sicht des Unternehmens die stürmische Aufbauphase in den USA abgeschlossen.