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Musikindustrie will schnelles Ende im Streit mit Napster

09.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Musikindustrie drängt auf ein rasches Ende im Gerichtsverfahren mit der umstrittenen MP3-Tauschbörse Napster. Der US-Verband RIAA (Recording Industry Association of America) hat beim zuständigen Bezirksgericht im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien einen Antrag gestellt, wonach die Online-Musikbörse schnell wegen der Verletzung von Urheberrechten zu Schadensersatz verurteilt werden soll. Das so genannte "Motion for Summary Judgement" entspricht etwa dem deutschen Antrag auf Entscheidung nach Aktenlage. Die RIAA-Anwälte ersuchten das Gericht um eine Anhörung am 1. Oktober 2001, um ein Urteil zu ihren Gunsten zu erwirken. In einer gerichtlichen Eingabe erklärte der Verband, dass Napster das Copyright bewusst verletzt und von dem kostenlosen Austausch der Musikstücke finanziell profitiert habe. Angesichts dieser Fakten sei ein langwieriger Prozess unnötig.

Napster wird voraussichtlich noch im Sommer dieses Jahres mit einem neuen Geschäftsmodell an den Start gehen (Computerwoche online berichtete). Wie jetzt bekannt wurde müssen die Benutzer für den neuen kostenpflichtigen Abonnement-Dienst eine monatliche Gebühr von fünf Dollar bezahlen.