Investor platziert zwei Vasallen im Aufsichtsrat

Motorola und Carl Icahn sind sich vorerst einig

07.04.2008
Motorola hat eingewilligt, zwei Kandidaten des schwerreichen Investors Carl Icahn in seinen Verwaltungsrat aufzunehmen.

Einer der Icahn-Vertreter, Keith Meister, bekommt umgehend einen Sitz in dem Motorola-Aufsichtsgremium. Im Gegenzug stoppt Icahn seine Proxy-Attacke, über die er eigentlich vier Mann im Board platzieren wollte. Der umtriebige Investor hält derzeit 6,4 Prozent der Motorola-Anteile.

Motorola hatte kürzlich angekündigt, seine trudelnde Handy-Sparte in ein eigenständiges Unternehmen auslagern zu wollen - was Icahn zuvor wieder und wieder gefordert hatte. Motorola teilte mit, es werde sich nun mit dem Milliardär zusammensetzen und dessen Meinung zu wichtigen Punkten der geplanten Abspaltung einholen, auch was die Suche nach einem neuen CEO für den Mobiltelefonbereich angehe.

Neben Meister schickt Icahn auch noch William Hambrecht ins Motorola-Board, Gründer des Finanzdienstleister WR Hambrecht + Co. Hambrecht und Meister dürfen im Zuge der Übereinkunft bestimmte vertrauliche Informationen an Icahn weitergeben. Der neue Motorola-Chef Greg Brown äußerte sich erfreut darüber, dass Motorola sich auf diese Weise einen teuren und störenden Proxy-Kampf erspare. (tc)