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Motorola betreibt Handys künftig mit Linux

13.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Motorola will sein erstes Handy auf Linux-Basis auf den Markt bringen. Das "A760" bietet laut Hersteller ein Farbdisplay, MP3-Spieler, Videoplayer und eine integrierte Digitalkamera. Außerdem sollen sich Java-Programme betreiben lassen. Das Gerät soll im dritten Quartal zunächst in Asien, kurz darauf auch in den USA und Europa erscheinen. Der Preis ist noch nicht bekannt.

Laut Scott Durschlag, Senior Vice President for Strategy and Business Development bei Motorola, sind weitere Linux-Handys geplant. Demnach sollen auch Lowend-Geräte mit dem quelloffenen System ausgestattet werden. Bislang setzte der Hersteller auf das Betriebssystem von Symbian. Obwohl Linux kostenlos verfügbar ist, sei der Preis nicht der Grund für den Wechsel des Systems, sagte Durschlag. Motorola entwickelt keine eigene Variante, sondern bezieht eine Distribution des Linux-Spezialisten MontaVista. Den Hauptvorteil sieht Durschlag darin dass Java auf dem System läuft. Für die Plattform ließen sich schnell neue Entwicklungen realisieren. Dabei profitiere man von Projekten der Open-Source-Community.

Analysten erwarten, dass sich Linux im Mobilfunk-Sektor nur auf Highend-Geräten und Nischenprodukten durchsetzt. IDC zum Beispiel rechnet damit, dass Symbian seinen Marktanteil bis 2006 von derzeit 46 auf 53 Prozent steigert. (lex)