Gläubigerschutz beantragt

Modemhersteller Hayes droht einmal mehr der Konkurs

23.10.1998

Nach wie vor ist der von Hayes entworfene Befehlssatz wichtiges Instrument in jedem Modem für den Verbindungsaufbau. Dem Unternehmen jedoch, in dessen Labors vor 20 Jahren das Verfahren entwickelt wurde, droht nun der Konkurs. Innerhalb von drei Jahren beantragte der Traditionsanbieter zum zweitenmal Gläubigerschutz nach Paragraph 11 des US-amerikanischen Konkursgesetzes.

Hayes wird zunächst weiterarbeiten. Eigenen Angaben zufolge soll es über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um den Betrieb weiterzuführen, Mitarbeiter zu bezahlen sowie Güter und Dienste zu kaufen, solange die Verhandlungen über die Zukunft des Unternehmens laufen. Zugleich will Hayes versuchen, einen Plan für eine Reorganisation auf die Beine zu stellen.

1995 hatte sich die Firma erstmals unter die Fittiche eines Konkursgerichts begeben müssen, nachdem ein geplanter Merger mit Boca Research nicht zustande gekommen war. Nach 17 Monaten und einer Reorganisation des Unternehmens erschien Hayes 1996 wieder auf der Bildfläche und bemühte sich um eine Fusion mit dem Motherboard-Hersteller Micronics.

Nachdem auch diese gescheitert war, gelang im Dezember 1997 überraschend ein Zusammenschluß mit dem Remote-Access-Spezialisten Access Beyond. Außerdem wurde damals eine Investition in Höhe von 30 Millionen Dollar durch einen nicht genannten asiatischen Geldgeber vermeldet.