Gegen Gutschrift

Mobilfunkanbieter testet Privat-SMS als Werbeträger

13.08.2008
In der Schweiz hat der Mobilfunkbetreiber Orange jetzt in einem neunwöchigen Testlauf die privaten SMS seiner Kunden mit Reklame aufgefüllt, falls sie kürzer als 160 Zeichen waren. Als Gegenleistung gab es eine Gutschrift auf der Handyrechnung.

Die Mobilfunkbetreiber suchen weiter nach neuen Einnahmequellen. In der Schweiz hat der Netzbetreiber Orange jetzt eine Technik getestet, mit der Reklame in private SMS eingebettet werden kann. In dem neunwöchigen Testlauf wurden die Kurznachrichten einfach mit Werbebotschaften aufgefüllt, falls sie kürzer als 160 Zeichen waren. Als Gegenleistung bekamen die Kunden eine Gutschrift auf der Handyrechnung.

"Textnachrichten bilden das grösste Werbepotenzial in der mobilen Welt", kommentiert Zohar Levkovitz, CEO von Amobee Media Systems den Test. Sein Unternehmen aus Kalifornien ist ein Spezialanbieter für Handy-Werbung und hat den Versuch in der Schweiz geleitet. Weil täglich Milliarden von Mitteilungen verschickt würden, übersteige die Zahl der Betrachter bei weitem das Publikum der größten Webseiten, TV-Stationen, Radiosender und Zeitungen. "Wenn es um die globale Reichweite geht, erreicht kein anderes Medienformat ein so grosses Publikum wie Textnachrichten", sagt Levkovitz.

Die Werbung in persönlichen SMS-Mitteilungen habe eine viel größere Chance auf Beachtung, weil sie jederzeit gelesen werden kann und weniger störend empfunden werde als herkömmliche Werbe-SMS von Drittanbietern. Orange war sehr zufrieden mit der Akzeptanz und den Klickraten während des Tests. Ausprobiert wurden die Varianten Click-to-WAP, Click-to-Call und Click- to-Download. Ob der Schweizer Mobilfunkanbieter die neue Technik aber dauerhaft einsetzen wird, das ist noch offen.

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