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Mobilcom-Freenet: Investieren oder abkassieren?

11.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der am vergangenen Freitag angekündigten Verschmelzung von Mobilcom und Freenet (siehe CW-Online-News) will der designierte CEO Eckhard Spoerr das Kapital des Unternehmens zügig für Investitionen nutzen. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" verfügt die TK-Firma insgesamt über rund 300 Millionen Euro an Barmitteln. Davon stammen rund 250 Millionen von Mobilcom. Sollte es keine geeigneten Kaufkandidaten geben, so Spoerr, müsse die "Kapitalstruktur optimiert" werden. Diese Aussage führte unter anderem dazu, dass die Aktienkurse der Firmen am Montag Vormittag um mehr als fünf Prozent zulegen konnten.

Derweil berichtete der "Spiegel", Mobilcom-Chef Thorsten Grenz habe wegen einer Auseinandersetzung mit dem Großaktionär Texas Pacfic Group (TPG) das Handtuch geworfen. Offiziell hieß es, Grenz lege sein Amt zum 31. August nieder und scheide "in bestem Einvernehmen" aus. Kern der Auseinandersetzung sei der Wunsch der Investoren, eine Sonderausschüttung einzuleiten, die über die finanziellen Reserven hinausgehen würde. Für Grenz, so der "Spiegel" mit Verweis auf Aufsichtsratsmitglieder, komme eine Verschuldung der Gesellschaft zu diesem Zweck nicht in Frage. Statt dessen soll Grenz im Aufsichtsrat für massive Investitionen in die Infrastruktur geworben haben. Spoerr hingegen, so das Nachrichtenmagazin, habe sich in Sachen Kapitalausschüttung "offenbar geschmeidiger" gezeigt. (ajf)