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MMO2 hängt nicht an Viag Interkom

26.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der britische Mobilfunk-Carrier MMO2 wird nicht zögern, seine deutsche Tochter Viag Interkom und seine niederländische TK-Gesellschaft Telfort abzustoßen oder andere Maßnahmen zu ergreifen, sollten die gesteckten Ziele nicht erreicht werden. Das erklärte der MMO2-Vorstandsvorsitzende Peter Erskine in der britischen Zeitung "Observer". Die Leistungen beider Töchter würden alle drei Monate überprüft. "Wir werden sie nicht um jeden Preis halten", bekräftigte Erskine. Londoner Analystenkreise befürchten, dass beide Töchter noch Jahre benötigen werden, um schwarze Zahlen zu schreiben.

Viele Marktexperten halten den Preis, den die frühere MMO2-Mutter British Telecom (BT) Anfang 2001 für die noch ausstehenden 55 Prozent an Viag Interkom bezahlt hatte, für zu hoch. Für den 45-prozentigen Anteil, der damals im Besitz des Energiekonzerns Eon war, legten die Briten 11,4 Milliarden Euro auf den Tisch (Computerwoche online berichtete). Die zehnprozentige Viag-Interkom-Beteiligung der norwegischen Telenor ließ sich BT über zwei Milliarden Euro kosten.

Erst in der vergangenen Woche hatte BT seinen auf Mobilfunk spezialisierten Unternehmensbereich unter dem Namen MMO2 an die Börse geführt. In den ersten Handelstagen legte die Firma über zehn Prozent zu. In Börsenkreisen wird damit gerechnet, dass ein größerer Carrier den viertgrößten Mobilfunkanbieter in Großbritannien übernimmt. Als Kandidat gilt vor allem die spanische TK-Gesellschaft Telefónica. (ka)