Mittlere Datentechnik passé - willkommen KKD?

14.11.1975

Auf der jüngsten Jahrestagung der Fachgemeinschaft Büro- und Informationstechnik im VDMA mischten sich die schlechten Nachrichten über die deutsche DV-Produktion mit froher Kunde: einer um 20 Prozent rückläufigen DV-Produktion insgesamt stehen stetig wachsende Produktionsziffern im MDT-Bereich und Wachstumsraten beim MDT-Auftragseingang von bis zu 50 Prozent gegenüber. Das spricht ebenso für die Tüchtigkeit der Hersteller wie für die Anwendungsfreundlichkeit der Produkte.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Der Anwender verzichtet auch in miesen Zeiten keineswegs auf Computer. Aber er sucht sich gezielt die Werkzeuge, die ihm wirklich zu überschaubaren und angemessenen Kosten bei seinen Rationalisierungsbemühungen weiterhelfen. Das müssen nicht unbedingt MDT-Computer sein, soweit dieser Begriff Anlagen bestimmter Hersteller-Abkunft beschreibt. Auf der VDMA-Tagung fand sich auch denn die elegante Formulierungs-Alternative für die erfolgreichen Zwerge: "Kompaktsysteme für kommerzielle Datenverarbeitung". Das eignet sich gut für eine der im EDV-Markt so beliebten Abkürzungen KKD. Von Dauer wird auch dieser Begriff im sich rasch wandelnden Markt kaum sein. Aber er scheint doch griffiger als "MDT". Denn in der "Mittleren Datentechnik" war der "Verlust der Mitte" von Anbeginn programmiert. Wie anders könnte man hier und heute überhaupt MDT definieren, wenn nicht so: Kompaktsysteme für kommerzielle Datenverarbeitung. KKD. os