CW-Kolumne

Mit Sicherheit spielt man nicht

27.10.2012
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die Security-Anbieter so richtig am allgemeinen Bullshit-Bingo beteiligen. Schließlich werfen die IT-Hersteller weltweit nur zu gern mit Buzzwords wie Cloud, Big Data oder Bring your own Device (ByoD) um sich.
CW-Redakteur Simon Hülsbömer
CW-Redakteur Simon Hülsbömer

Dahinter steckt oft der Versuch, sich an Hype-Themen anzuhängen - ob diese künstlich aufgeblasen sind oder die realen Anforderungen auf Seiten der Anwender widerspiegeln, spielt keine Rolle. Hauptsache, man kann sich ein zugkräftiges Schlagwort auf die Fahnen schreiben. Immer in der Hoffnung, damit die eigenen Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben.

Selbst für Experten wird es deshalb immer schwieriger, den Durchblick zu behalten. Das hat sich einmal mehr im Zuge der Recherchen zur Titelgeschichte "Security-Services" gezeigt. Glauben Sie nicht? Dann besuchen Sie doch einmal der Reihe nach alle Messestände der Security-Messe it-sa und lassen sich über vermeintliche Innovationen informieren - schon wissen Sie, was ich meine. Die derzeit vermehrt aufkommenden Security-Services, die früher gehostet vom Dienstleister kamen, tragen heute plötzlich das Label "Cloud", unter dem allerdings fast jeder Hersteller etwas anderes versteht. Das verdeutlicht, warum es in all dem Marketing-Getöse selbst für die fachkundigen IT-Anwender so schwierig geworden ist, technische Hintergründe und unternehmensstrategische Werte neuer Dienste zu (be-)greifen.

Unbestritten ist, dass hinter besagten Buzzwords heute weitaus größere Herausforderungen für die IT-Entscheider lauern - gerade in Bezug auf Security-Fragen. Wer Daten zwischen seinem Rechenzentrum und der Cloud hin- und herschaufelt und kritische Unternehmensinformationen auf eine ganze Flotte unterschiedlichster Devices verteilt, braucht vertrauenswürdige Sicherheitslösungen.

Ob sich die Security-Anbieter deshalb einen Gefallen tun, wenn sie auf jeder Hype-Welle mitreiten wollen, ist fraglich. Sie sollten zumindest die Buzzwords mit Substanz füllen. Denn sonst wird wieder nur eine neue Runde Bullshit-Bingo eingeläutet.