Erstes deutsch-russisches Consultingunternehmen gegründet

Mit DV-Hilfe die Produktivität der russischen Industrie erhöhen

16.02.1990

Mühlheim (CW) - Ein Joint-venture für Industrieplanung haben der Industrieconsulter Agiplan, Mühlheim Ruhr, und das russische Ministerium für Werkzeugmaschinen und Werkzeugbau gegründet. Das Unternehmen namens Ariplan, soll zur Reorganisation sowjetischer Fertigungsstätten beitragen.

Die neue Gesellschaft wird mit einem Stammkapital von 300 000 Mark ausgestattet sein und zu Anfang mit fünf Mitarbeitern in Moskau tätig werden. Während die Finanzmittel in erster Linie von den sowjetischen Partnern eingebracht wurden, stellt Agiplan neben

Computerprogrammen und -anlagen vor allem sein Know-how in der Managementberatung und Industrieplanung zur Verfügung. 67 Prozent des Joint-ventures hält das sowjetische Ministerium, 30 Prozent der Mühlheimer Consulter. Geschäftsführer der Ariplan wird der stellvertretende Vorsitzende des sowjetischen Komitees für Wissenschaft und Technik, Valerie Iwanowitsch Efremov sein.

Hans-Jürgen Köhne, Mitglied der Geschäftsleitung von Agiplan, erklärte, daß die zu liefernde Hardware "nicht den Cocom-Restriktionen unterliegen" würde. Bei der Software soll es sich um Programme zur Fabrik-Simulation, CAD-Software und Projektmanagement-Tools handeln. Zu Beginn, so Köhne weiter, würden diese Programme auf PCs installiert werden.

Bei den ersten beiden Planungsprojekten, die Ariplan angehen soll, handelt es sich um die Automatisierung einer Fabrik zur Herstellung von Drehmaschinen und die Modernisierung einer Fertigung für Preßwerkzeuge.

Zunächst stehen fünf ausgewählte Projekte auf dem Programm, die insgesamt ein Investitionsvolumen von rund acht Milliarden Rubel darstellen. Danach soll Ariplan Projekte, die an das Ministerium herangetragen werden, direkt und dezentral abwickeln. +