Basteln mit Bits und Platinen:

Mikrocomputer in Segelflugzeugen

12.10.1979

MÜNCHEN (pi) - Wie vor fünfzig Jahren mit Transistoren und Röhren gebastelt wurde, so heute mit Bits und Platinen, meint die Siemens AG, München, die sich auf die Aussage von Meinungsforschern stützt, welche die Zahl der Freizeitelektroniker auf etwa eine halbe Million (davon 15 000 Mikrocomputer-Bastler) schätzt.

Als Kontakt- und Schulungsmöglichkeit hat Siemens vor etwa zwei Jahren einen Verein gegründet, dem mittlerweile etwa 250 Mitglieder angehören, und es existiert sogar eine kleine Zeitung, die über neueste Programme, Bausteine, Kniffs und Fachliteratur unterrichtet.

Zu einem recht professionellen Ergebnis hat das Basteln im Fall von Walter Freter (Bild) geführt: Im Instrumentenbrett des kleinen Motorflugzeuges ist ein VOR-Navigationsfunkgerät zu sehen, das mit einem Mikrocomputer so ausgerüstet ist, daß die unter dem Gerät montierte Digital-LCD-Anzeige den Kompaßkurs zu nächsten Station laufend "vorrechnet". Zur Zeit wird der Mikrocomputer noch auf alle Navigationsfrequenzen im europäischen Raum programmiert. Der Pilot kann also künftig die umfangreichen Nachschlagewerke am Boden lassen.