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Microsoft wünscht sich viel Zeit für die Kartell-Berufung

04.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat am vergangenen Montag dem Appellationsgericht in Washington D.C. seinen Wunschfahrplan für das Berufungsverfahren im Kartellprozess vorgelegt. Geht es nach dem Willen des Redmonder Konzerns, dann erhalten zunächst Microsoft selbst und anschließend die Kläger - US- Justizministerium und die verbliebenen 17 einzelnen Bundesstaaten - je 60 Tage Zeit, um ihre Standpunkte detailliert schriftlich auszuarbeiten. Anschließend fordert Microsoft noch einmal 30 Tage für eine angemessene Reaktion auf die Eingabe der Regierung.

Der Gegenseite sind fünf Monate natürlich viel zu lang. "Microsofts Vorschlag würde das Verfahren und die Entscheidung des Gerichts unnötig in die Länge ziehen", erklärte Gina Talamona, Sprecherin des DOJ (Department of Justice). Die Regierung hat deswegen gestern ihren eigenen Fahrplan für das weitere Prozedere vorgelegt. Dieser sieht vor, dass beide Seiten dem Gericht ihre Dokumente bis zum 22. Dezember vorlegen. Microsoft soll sein erstes Statement demnach bis zum 1. November einreichen, das DOJ anschließend bis zum 8. Dezember reagieren. Der Gates-Company blieben dann noch einmal 14 Tage für ihre Reaktion.