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Microsoft verklagt Spammer

17.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat in den USA zwei Männer wegen der Verbreitung von Spam verklagt. Sie hätten damit gegen geltendes Recht verstoßen, und zwar den vor einem Jahr rechtskräftig gewordenen Controlling the Assault of Non-Solictied Pornography and Marketing Act (CAN-SPAM) sowie gegen Gesetze des Bundesstaates Washington.

Die Beschuldigten, Samuel Pitylak und Mark Trotter, sollen über Scheinfirmen massenhaft Mail-Müll versendet haben. Ihre Unternehmungen zählten laut Microsoft zu den viertgrößten Spam-Schleudern weltweit.

Gemäß der CAN-SPAM-Richtlinie machen sich Personen strafbar, wenn sie E-Mail-Empfänger bewusst täuschen. Dies hätten die Angeklagten massenhaft getan, indem sie Werbe-Mails durch anders lautende Angaben im Subject-Feld verschleiert haben. Zudem wurden die E-Mail-Nutzer aufgefordert, persönliche Informationen an den Versender zu übermitteln, und zwar mit dem dreisten Versprechen, diese Angaben würden vertraulich behandelt. Andere Botschaften priesen Finanzierungen an, für deren Verkauf die Spammer keine Lizenz besaßen. Den Spam-Versendern drohen hohe Geldstrafen. So kann jeder Verstoß mit einem Bußgeld von 250 Dollar geahndet werden. Die höchstmögliche Strafe liegt bei zwei Millionen Dollar.

Für den Prozess an einem Gericht in Seattle sammelte Microsoft 20 000 E-Mails als Beweismaterial. Sie wurden von Anti-Spam-Systemen erfasst, die der Softwareanbieter betreibt.

Wie schon in zwei vorangegangenen Verfahren kooperierte Microsoft auch diesmal mit der Staatsanwaltschaft, um die Spammer dingfest zu machen. (fn)