Microsoft-Trendbarometer: Mehrwertsteuerschock bei kleinen Unternehmen bleibt aus

12.03.2007
Von Dorothea Friedrich
Die Mehrzahl der deutschen Kleinbetriebe spürt noch nichts vom so genannten „Mehrwertsteuerschock“.

In einer Umfrage des Marktforschungsinstituts TechConsult für das „Microsoft Trendbarometer für kleine Unternehmen“ gaben 87 Prozent der 600 Befragten an, dass sich die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent noch nicht auswirke. Zwölf Prozent, insbesondere die kleinen Handelsgeschäfte, mussten wegen der gestiegenen Mehrwertsteuer Umsatzeinbußen hinnehmen.

Die kleinen Unternehmen sind sich weitgehend einig, dass die Mehrwertsteuererhöhung auch längerfristig keine negativen Folgen für sie haben wird. Ausnahme sind die kleinen Handelsbetriebe, die im Branchenvergleich überdurchschnittlich (19 Prozent) Umsatzeinbußen befürchten. An einen Arbeitsplatzabbau aufgrund des höheren Steuersatzes glauben nur zwei Prozent der Befragten.

54 Prozent der Befragten geben die höhere Mehrwertsteuer an ihre Kunden weiter und haben die Preise dementsprechend angepasst. 37 Prozent versuchen, die Preise auf dem Niveau des Vorjahres stabil zu halten. Um das Bilanzergebnis zu verbessern und den Umsatz anzukurbeln, sind sechs Prozent der kleinen Unternehmen bereit, Rabatte zu geben. Fünf Prozent führen Sonderaktionen wie spezielle Aktionspakete und Werbemaßnahmen durch

Gemischte Aussichten

Bei der Einschätzung der weiteren Wirtschaftsaussichten sind die Kleinbetriebe geteilter Meinung. 43 Prozent beurteilen die derzeitigen Aussichten für ihre Branche mit sehr gut (zehn Prozent) bis gut (33 Prozent). Sehr optimistisch zeigen sich vor allem die kleinen Finanzdienstleister (55 Prozent). Keine Veränderung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation erwarten 53 Prozent der kleinen Handelsbetriebe. Trotz der allgemein guten Konjunktur bewerten 13 Prozent ihre derzeitigen Aussichten mit schlecht (zwölf Prozent) bis sehr schlecht (ein Prozent). Vor allem die kleinen Handwerksbetriebe (19 Prozent) schätzen ihre Lage unter anderen wegen der schlechten Zahlungsmoral ihrer Kunden als kritisch ein. Weitere Ursachen sehen die Handwerker im harten nationalen und internationalen Preiskampf sowie im Rückgang der Kaufkraft.