Microsoft im Visier der EU

19.06.1998

MÜNCHEN (CW) - Die Europäische Kommission hat alle Interessenten aufgefordert, bis zum 9. Juli zu einer Serie von Lizenzabkommen Stellung zu beziehen, die Microsoft mit insgesamt 24 Internet-Service-Providern (ISPs) abgeschlossen hatte.

Darin verpflichten sich beide Seiten zu gegenseitiger Verkaufsförderung. So empfiehlt Microsoft den Zugangsservice der Provider an Kunden, die auf ihrem Rechner die Browser-Technologie des "Internet Explorer" installiert haben. Umgekehrt zahlen die ISPs dem Softwareriesen eine Gebühr für jeden Neukunden, der durch das Abkommen gewonnen wird. Außerdem dürfen die Provider den "Internet Explorer" ihren eigenen Vorstellungen entsprechend anpassen.

Möglicherweise verstößt diese enge Bindung gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften. Die Kommission kann allerdings Ausnahmegenehmigungen erteilen, wenn sie überwiegend Vorteile für den Endkunden im Sinne von besserer Qualität oder größerer Auswahl sieht. Eine Entscheidung wird im dritten Quartal des laufenden Jahres erwartet.