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Micron will Straffreiheit bei DRAM-Kartellermittlung

02.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das US-Justizministerium (Department of Justice = DOJ) ermittelt seit Juni 2002 bezüglich möglicher Preisabsprachen beim Verkauf von DRAM-Speicherchips (Dynamic Random Access Memory) in den Vereinigten Staaten. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen nach Einschätzung von Experten unter anderem die Hersteller Micron (USA), Infineon (Deutschland) sowie Samsung Electronics und Hynix (beide Südkorea). Micron verhandelt nun derzeit nach Angaben von Insidern über Straffreiheit im Gegenzug für Hilfe bei der Ermittlung. Dies berichtete unter anderem Anfang der Woche "Bloomberg News". Voraussetzung für eine solche Amnestie wäre ein Schuldeingeständnis.

Micron-Sprecher Dave Parker wollte die Gespräche werde bestätigen noch dementieren. Er erklärte lediglich, Micron habe die Ermittler von Beginn an voll unterstützt und rechne nicht mit einer Bestrafung durch das Justizministerium. Das DOJ wollte die Angelegenheit nicht offiziell kommentieren.

Unabhängig von diesen Gerüchten profitierte die Aktie des kalifornischen Chipdesigners Rambus von Berichten über eine mögliche außergerichtliche Beilegung eines Rechtsstreits mit Micron. Die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) sowie Micron und andere Hersteller werfen Rambus vor, es habe ein Standardisierungsgremium absichtlich dazu bewogen, durch Rambus-Patente geschützte Technik zu übernehmen. Die Aktie von Rambus stieg am Silverstertag um zwölf Prozent auf 29,77 Dollar, der Kurs von Micron gab zum Fixing um 22 Cent auf 13,73 Dollar nach. (tc)