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Merrill Lynch senkt Prognosen für Online-Werbung

05.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen der anhaltenden Wirtschaftsflaute hat die Investment-Bank Merrill Lynch ihre Wachstumsprognosen für den Online-Werbemarkt 2002 nach unten revidiert. Analyst Henry Blodget rechnet jetzt damit, dass die Internet-Werbeaufwendungen im kommenden Jahr gegenüber 2001 um zehn bis 15 Prozent ansteigen und insgesamt rund 7,3 Milliarden Dollar betragen werden. Bislang war Blodget von zwanzig bis 25 Prozent Wachstum und einem Umsatz von acht Milliarden Dollar ausgegangen.

Dennoch sieht er die Online-Werbeausgaben in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage und ausbleibender positiver Signalen aus der klassischen Werbung erwartet der Analyst jedoch nur eine leichte Erholung. Die Ausgaben für Online-Werbung im laufenden Jahr korrigierte Blodget dagegen nach oben. Wegen höherer Investitionen von AOL Time Warner soll der Umsatz statt der bisher erwarteten 6,1 Milliarden jetzt 6,5 Milliarden Dollar betragen. Selbst diese Zahl bedeutet jedoch gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um sieben Prozent. Zu den im Jahr 2000 erzielten Einnahmen aus der Internet-Werbung in Höhe von 6,9 Milliarden Dollar trugen viele Dotcom-Firmen bei, die mittlerweile nicht mehr existieren.

Der Analyst rechnet für das laufende Quartal mit einem Rückgang von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zwischen Oktober bis Dezember sollen die Ausgaben für Online-Werbung wieder kurz um neun Prozent ansteigen, werden im darauffolgenden ersten Quartal 2002 jedoch wieder rückläufig. Bereits am Freitag hatte Merrill Lynch seine Prognosen über den Umfang der Gesamtwerbeausgaben für 2001 und 2002 stark nach unten korrigiert.