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MCI Worldcom büßt für schwaches Übernahme-Management

08.03.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - 200 Millionen Dollar zahlt MCI Worldcom als Wiedergutmachung an Cable & Wireless. Das britische Unternehmen übernahm 1998 das Internet-Geschäft des US-Carriers und beschuldigt MCI Worldcom, die Übergabe dieser neuen Einheit verpfuscht zu haben. Durch die vereinbarte Zahlung beendet MCI Worldcom ein Gerichtsverfahren, das Cable & Wireless in die Wege geleitet hatte. Dieser Prozess bereitete dem US-Carrier Kopfschmerzen, denn er drohte die geplante Fusion mit Sprint zu gefährden. Pikanterweise plant das Unternehmen in diesem Zusammenhang die Veräußerung des Internet-Geschäfts von Sprint.

Weil im Zuge der Vereinigung zwischen MCI und Worldcom ein Transfer der Internet-Einheit an Cable & Wireless zu Problemen führte, hat der Mammutkonzern ein Interesse daran, diesen Streit beizulegen. Die britische Firma beschuldigt den Carrier, den Transfer vermasselt zu haben. Cable & Wireless gingen dadurch Hunderte von Kunden verloren. Den Angaben zufolge verschwanden bei der Übergabe 3000 Kundenverträge. Zeitweise mussten mehr als 100 Firmen, darunter die Polnische Fluggesellschaft, ohne Internet-Service auskommen. Nun zeigte sich auch Cable & Wireless optimistisch, dass MCI Worldcom aus diesen Fehlern gelernt hat.