McAfee: Internet-Suchen verbreiten besonders viel Malware

12.05.2006
Einer aktuellen Studie von McAfee SiteAdvisor sind Suchmaschinen überdurchschnittlich an der Verbreitung von Spyware, Viren und anderen Internet-Bosheiten beteiligt.

Anhand eine Untersuchung tausender Suchabfragen bei großen Search Engines hat SiteAdvisor ermittelt, dass im Schnitt fünf Prozent der auf den ersten fünf Ergebnisseiten ausgegebenen Links PCs mit Malware infizieren oder Lästigkeiten wie Spam aussetzen können. Rund drei Prozent betreffen normale Ergebnisse, bei den gesponserten Links liegt der Anteil mit neun Prozent deutlich höher.

Die fünf Prozent liegen deutlich über dem Durchschnitt von zwei Prozent über die gesamte SiteAdvisor-Datenbank. Diese erfasst 3,3 Millionen Websites, die nach Angaben der Firma für 95 Prozent des weltweiten Internet-Traffics stehen.

Das Geschäft von SiteAdvisor umfasst die Sicherheits-Klassifizierung von Websites und die Verteilung von Browser-Toolbars, mit denen Verbraucher die Ratings abrufen können (siehe "McAfee übernimmt SiteAdvisor"). Die McAfee-Tochter hat deswegen ein wirtschaftliches Interesse daran, Online-Bedrohungen hochzuspielen. Außerdem gibt es in der Branche Diskussionen darüber, welches Site-Verhalten als gefährlich oder Ärgernis einzustufen sei (weswegen vermutlich einige Anbieter die SiteAdvisor-Ergebniss kritisieren werden). Spyware- und Virenscanner können außerdem das Risiko beim Besuch gefährlicher Web-Seiten verringern.

Nichtsdestotrotz wirft die Studie die Frage auf, ob die Suchfirmen ihre Ergebnisse strikter kontrollieren sollten. "Die bösen Jungs gehen dahin, wo die Nutzer sind, und die Nutzer sind auf der Suche", kommentiert SiteAdvisor-Teamchef Chris Dixon.

Die Search-Engines stellen sich generell auf den Standpunkt, ihre Ergebnisse spiegelten wieder, was sich im Web finde (darunter auch bösartige Seiten), und sie bemühten sich darum, ihre Nutzer vor Gefahren zu schützen. Google etwa erklärte, es verbiete Anzeigen, die Spyware, Viren und andere Malware promoten und entferne diese, wenn es davon erfahre. Microsoft ließ verlauten, es biete Tools zum Schutz seiner Nutzer an (etwa in seiner Browser-Toolbar) und arbeite ständig daran, die Auswirkungen schädlicher Sites zu verringern.

SiteAdvisor geht anhand durchschnittlicher Nutzungsmuster davon aus, dass Verbraucher etwa alle 15 Tage von einer Suchseite aus eine unsichere Website besuchen. Für einige beliebte Abfragen seien die Ergebnisse aber erheblich riskanter - 57 Prozent der Ergebnisse einer Suche nach "free screensavers" etwa seien bedenklich. Auch vermeintlich sicherere Suchbegriffe wie "birthday cards" oder "care bears" brächten bei Google etwa 15 Prozent riskante Resultate. (tc)