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Marchfirst mit katastrophalen Zahlen

13.02.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die in Chikago ansässige Internet-Beratungsfirma Marchfirst hat in ihrem vierten Fiskalquartal 2000 einen Nettoverlust von sage und schreibe 6,81 Milliarden Dollar oder 37,09 Dollar je Aktie ausgewiesen. Ursache für das hohe Minus waren vier einmalige Sonderaufwendungen, darunter allein 6,5 Milliarden Dollar an Abschreibungen für den Merger von Whittman-Hart and USWeb/CKS, aus dem das Unternehmen hervorging. Im vierten Quartal 1999 erwirtschaftete die Web-Agentur noch einen Gewinn von 8,4 Millionen Dollar oder zwölf Cent je Anteilschein. Der operative Verlust von Marchfirst belief sich im abgelaufenen Berichtszeitraum auf 73,2 Millionen Dollar oder 40 Cent je Aktie (Vorjahreszeitraum: minus 10,9 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Anteilschein), während Analysten mit einem Defizit von 30 Cent je Aktie gerechnet hatten. Der Umsatz der US-Company kletterte um 61 Prozent auf 213,5 Millionen

Dollar.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2000 meldete Marchfirst einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar, 1999 waren es noch 481 Millionen Dollar. Im vergangenen Fiskaljahr wies das Unternehmen einen Nettoverlust von 7,7 Milliarden Dollar aus, ein Jahr zuvor kam die Company noch auf ein Plus von 30,3 Millionen Dollar.

Marchfirst, das wie andere Internet-Beratungsfirmen unter dem augenblicklichen Dotcom-Sterben leidet, erwartet im ersten Fiskalquartal 2001 eine Sonderbelastung von 81 Millionen Dollar bei gleichzeitigen Einnahmen von 190 bis 215 Millionen Dollar.

Die Marchfirst-Aktie, die am gestrigen Montag um 16 Prozent höher bei 2,50 Dollar notiert hatte, fiel im nachbörslichen Handel auf 1,63 Dollar.