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Mannesmann wehrt sich gegen Vodafone

16.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Mannesmann AG hat beim Hohen Gericht in London durchgesetzt, daß die Investmentbank Goldman Sachs vorläufig aus dem Beraterstab um Vodafone Airtouch Plc. ausscheiden muß. Der Düsseldorfer TK-Konzern befürchtet, die Bank könne in dieser Funktion vertrauliche Informationen mißbrauchen. Als Mannesmann im vergangenen Monat den britischen Mobilfunkanbieter Orange Plc. erwarb, war Goldman Sachs als Berater für Hutchison Whampoa tätig gewesen, dem größten Orange-Aktionär. Klaus Esser, Vorstandsvorsitzender der Mannesmann AG, kommentierte, die Investmentbank habe versprochen, weder für Vodafone noch für irgendein anderes Unternehmen als Berater bei ungewollten Übernahmeangeboten zu fungieren. Nun sei jedoch gerade dieser Fall eingetreten. Am kommenden Donnerstag soll im

Londoner High Court eine Anhörung zu diesem Fall stattfinden. Vodafone wird außerdem von Warburg Dillon Read beraten, Mannesmann von Morgan Stanley Dean Witter, Merrill Lynch, Deutsche Bank und J.P. Morgan.

Die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone hatte Mannesmann ein Übernahmeangebot in Höhe von etwa 196 Milliarden Mark unterbreitet. Esser lehnte diese Offerte jedoch als "völlig unangemessen" ab (CW Infonet berichtete).