BOSTON (CW) - Viel Soft- und Hardwarezubehör für die Powerbooks, eine Reihe praktischer Hilfsprogramme und ein neues Apple-Notebook - das waren die wichtigsten Neuheiten auf der Macworld Expo, die Anfang August in Boston stattfand. Etwa 50 000 Anwender und Mac-Experten besuchten die mit knapp 450 Ausstellern wichtigste Macintosh-Messe der Welt, die ein umfangreiches Konferenzprogramm zu bieten hatte.
Mit der Einführung ihrer Notebooks vor einem Dreivierteljahr hat die Apple Computer Inc. eine Lawine von Zubehörprodukten losgetreten, die auf der Expo weiterrollte. Connectix stellte die "Powerbook Utilities" vor, die unter anderem das Energie-Management im Akkubetrieb vereinfachen sollen und die Rechner mit einem Paßwort-Schutz versehen. Wordperfect hat jetzt die bereits angekündigte abgespeckte Version der gleichnamigen Textverarbeitung als "Letterperfect" auf den Markt gebracht, die auf die kleineren Arbeitsspeicher und Festplatten der Powerbooks Rücksicht nimmt.
Viel hat sich auf dem Grafiksektor getan. Mit Envisios "Colorbook 16"-Steckkarte, die im Oktober erscheinen soll, läßt sich die interne 8-Bit-Grafik der beiden Top-Powerbooks ab 1300 Dollar auf 16 Bit erweitern. Zum Listenpreis von 1700 Dollar hat Envisio darüber hinaus einen weiteren Adapter eingeführt, mit dem sich 12- und 13-Zoll-Farbbildschirme und VGA-Monitore an die Powerbooks 140 und 170 anschließen lassen, und der die Arbeitsspeicher der Rechner außerdem um 6 MB auf das Maximum ausbaut. Konkurrent Mirror hat ein einfacheres, aber auch billigers Pendant vorgestellt: Inklusive einer internen Speichererweiterung von 4 MB kostet "Powervision" 1050 Dollar.
Abgespeckte grafische Benutzeroberfläche
Ebenfalls von Envisio kommt "Colorframe", ein aktives TFT-Farbdisplay mit einer Bilddiagonale von 10,5 Zoll, das für Powerbook-140- und -170-Anwender gedacht ist, die Präsentationen bei Kunden vorführen wollen. Das Display setzt einen der Envisio-Powerbook-Adapter voraus. Der Preis beträgt 5500 Dollar.
Eine kombinierte Monitor-Adapter-Lösung bietet Mirror an. Der Schwarzweißbildschirm "Viewport" läßt sich ohne zusätzlichen Adapter direkt an die SCSl-Schnittstelle jedes Powerbooks und jedes anderen Macs anschließen Kostenpunkt: 800 Dollar.
Plusware hat nun endlich vorgestellt, worauf Außendienstler möglicherweise seit langem gewartet haben: eine externe numerische Tastatur für die Powerbooks (130 Dollar).
Lediglich Modellpflege betrieb Apple mit dem neuen "Powerbook 145", das das Vorgängermodell "140" ablöst. Der neue Reiserechner arbeitet mit einem 68030-Prozessor mit einer Taktrate von 25 Megahertz (16 Megahertz beim 140er Powerbook) und soll außerdem zu einem niedrigeren Preis als die alte Ausführung verkauft werden. Erst im Herbst wird Apple entgegen bisherigen Berichten aus Insider-Kreisen die neuen CD-ROM-Macs "Performa 600" auf den Mark bringen (CW Nr. 32 vom 7. August 1992).
Viele Neuheiten gab's auch bei den Hilfsprogrammen für den Mac. Für Netzwerkverwalter und Techniker interessant ist "Snooper 2.0" von Maxa (250 Dollar). Die Software prüft alle Hardwarekomponenten von Mac-Rechnern auf Herz und Nieren, entdeckt Ausfälle und Risikoquellen. Eine Spezialausführung mit einer zusätzlichen Nubus-Steckkarte, die eine Fehlerdiagnose auch dann ermöglichen soll, wenn ein Rechner überhaupt nicht mehr startet, kostet 350 Dollar.
Apple selbst stellte "At Ease" vor (60 Dollar), eine abgespeckte grafische Benutzeroberfläche für System 7, die Mac-Einsteigern die Steuerung des Rechners erleichtern soll. Die Betriebssystem-Erweiterung vereinfacht es, Anwendungen und Dokumente zu öffnen, und schützt gleichzeitig wichtige Dateien und Systemeinstellungen vor versehentlicher Beschädigung durch unerfahrene Benutzer.
Von No Hands Software stammt "Magnet 1.0" (130 Dollar), eine intelligent gemachte Steuersoftware, mit der sich häufig wiederholende Vorgänge auf Macs mit System 7 automatisieren lassen, etwa Backups oder das Löschen von temporären Dateien. Auch neue Versionen erschienen von vielen Utilities. Die wichtigsten: Fastback Plus 3.0 (Backup), Now Utilities 4.0 (Hilfsprogramm-Sammlung) , Stuffit Deluxe 3.0 (Packer) und Quick Keys 2.1.2 (Makroprogrammierung).