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M&A-Prämien für IT-Firmen in den USA auf Dreijahrestief

06.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Knapp drei Jahre nach dem Platzen der Dotcom-Blase sind die Übernahmeprämien bei Fusionen und Übernahmen in den USA auf den niedrigsten Stand seit März 2000 gefallen. Wie aus einem Bericht von Ernst & Young hervorgeht, zahlten die Käufer in den Monaten Oktober, November und Dezember 2002 im Schnitt das 1,69-fache des Jahresumsatzes für Software- und Serviceanbieter als Zuschlag. Ein Jahr zuvor wurden bei der Berechnung der Prämie noch die Einnahmen im Durchschnitt mit dem Faktor Sieben multipliziert, im vorangegangenen dritten Quartal betrug der mittlere Bewertungsfaktor 3,77.

Die IT-Industrie lag damit bei der Bewertung an letzter Stelle der fünf aktivsten Industriefelder. Für Firmen aus dem Pharma- und Medizin-Bereich waren die Käufer im Schnitt bereit, mehr als das 13-fache des Jahresumsatzes als Zuschlag zu zahlen.

Die bereits schlechten Aussichten auf eine Belebung des Geschäfts hätten sich durch den drohenden Krieg im Irak und die schwachen Börsen weiter verschlimmert, erklärte Joseph Doloboff, Partner bei Ernst & Young, dem "Wall Street Journal". Dadurch seien IT-Firmen nun zunehmend gezwungen, Übernahmeangebote anzunehmen, die früher im Papierkorb gelandet wären. Die Frage sei nun, so Doloboff, wann die Schmerzgrenze erreicht ist und wie lange es dauert, bis die Bewertungen wieder steigen.

Bei der Anzahl der Akquisitionen liegt die IT-Branche dagegen nach wie vor in Führung. So waren laut Ernst & Young an den insgesamt 1648 Deals, die im vierten Quartal in den USA zustande kamen, 522 IT-Firmen beteiligt. (mb)