Im Detail kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Aktivitäten rund um internationale Mergers & Acquisitions (M&A) in Deutschland boomen wie nie zuvor und im wesentlichen auf die florierenden Geschäfte in China und Indien zurückzuführen sind. Waren 2005 bei rund 42 Prozent aller Firmenkäufe noch ausschließlich deutsche Unternehmen beteiligt, sind heute bereits zwei Drittel ausländische Firmen aus den globalen Wachstumsregionen involviert. Obwohl das deutsche Engagement in die neuen Märkte verglichen mit dem ausländischer Investoren in Deutschland noch in einem Verhältnis von 2:1 steht, verzeichnen die Experten einen merklichen M&A-Anstieg im Bezug auf mittelständische deutsche Unternehmen.
Die Zahlen verdeutlichen, dass innerhalb der vergangenen zwei Jahre solche Investments von fünf auf zwölf Prozent anstiegen - allein 70 Akquisitionen seit 2004. "Bei den ausländischen Interessenten handelt es sich zum Großteil um chinesische Privatinvestoren, also um Unternehmen, die aufgrund ihres wirtschaftlichen Erfolges auf den Weltmarkt getreten sind, in den letzten Jahren massiv Kapital anhäufen konnten und nicht mehr länger dem staatlichen Eigentum zugehörig sind", ergänzt Pohl auf Nachfrage von pressetext. Dem Experten zufolge sind neben dem technologischen Know-how und der geografisch zentralen Lage Deutschlands auch die sehr gut ausgebaute Infrastruktur ausschlaggebend für Investitionsentscheidungen.
"Kaufen chinesische Konzerne Klein- und Mittelbetriebe, so ist dies von entscheidender strategischer Bedeutung, da somit eine Brückenfunktion zwischen West und Ost geschaffen wird", weiß Pohl. Dies sei als Trend feststellbar. Frühere Technologietransfers kommen zwar noch vor, seien aber nicht länger die primären Hauptgründe für M&A-Aktivitäten, so der Experte. Favorisierte Branchen sind hierbei neben der Fertigungsindustrie, dem Textil- und Lebensmittelsektor verstärkt die Bereiche Automobil(zuliefer)industrie, IT und Technologie. Ob sich Übernahmen mittel- bis langfristig tatsächlich für den Käufer auszahlen, steht nicht immer fest, da unzufriedene Mitarbeiter und kulturelle Unterschiede bestehen können. (pte)