Lizenzen: Microsoft räumt Bauchladen auf

08.07.2008
Mit "Select Plus" erhalten die Kunden ab Oktober einen Firmenvertrag, der den gesamten Softwareeinkauf erfasst.

Microsoft versucht mit "Select Plus" seine komplexen Lizenzmodelle zu entwirren und den Softwarekauf für die Anwenderfirmen einfacher zu machen. Kunden, die sich in der Vergangenheit mit unterschiedlichen Lizenzverträgen herumschlagen mussten, sollen ab Oktober sämtliche Softwareprodukte mit einem einzelnen Vertrag erfassen können. Microsoft wirbt damit, dass Kunden höhere Rabatte erzielen und ihre Softwarekosten senken könnten. Außerdem vereinfache sich das Lizenz-Management.

Ob der Hersteller seine Versprechen halten kann, wird sich erst in der Praxis zeigen. Viele Anwender sind laut einer Forrester-Umfrage unzufrieden mit den derzeitigen Lizenz- und Pricing-Konditionen ihrer Softwarelieferanten. Die fehlende Transparenz mache es oft schwer nachzuvollziehen, wie Preise und Rabatte zustande kämen.

Select Plus ist nicht der erste Versuch der Microsoft-Verantwortlichen, ihre Lizenzpolitik zu entrümpeln und zu vereinfachen. So hat sich die Zahl der Lizenzprogramme in den vergangenen Jahren bereits von über 100 auf mittlerweile 26 reduziert. Trotzdem sollten auch künftig Firmen Lizenzverhandlungen mit Microsoft gut vorbereiten, warnen die Forrester-Analysten. Gerade wenn es darum gehe, ein unternehmensweit geltendes Lizenzabkommen auszuhandeln, müssten die Anwender über das Produkt- und Lizenzportfolio Microsofts im Bilde sein und vor allem die eigenen Softwareanforderungen genau kennen. Lesen Sie einen ausführlichen Bericht unter "Microsoft will Softwarekauf vereinfachen". (ba)