Heatpipes schonen Akku

LG G6 soll besonders sicheres Smartphone werden

16.01.2017
LG nimmt Samsungs Probleme mit dem Galaxy Note 7 zum Anlass, auf die besondere Sicherheit beim eigenen kommenden Spitzen-Smartphone hinzuweisen. Dem Akku des LG G6 sollen auch höhere Temperaturen nichts ausmachen, zudem soll er stabiler werden.

LG will aus den Fehlern seines Konkurrenten Samsung gelernt haben und mit neuer Technologie die Sicherheit seines kommenden Flaggschiff-Smartphones G6 verbessern. Laut einem Bericht von "Korea Herald" setzt der Hersteller Heatpipes im Smartphone ein, um der Wärmeentwicklung im Gehäuse entgegen zu wirken. Diese vor allem in Laptops genutzte passive Kühlung leitet über Kupferdrähte die durch den Prozessor entstandene Wärme ab, vorbei am hitzeempfindlichen Akku. Darüber hinaus soll der Akku selbst im G6 hitzeresistenter sein als zuvor: "Wir setzen den Akkus in unseren Tests Temperaturen aus, die 15 Prozent über den Temperaturen der von internationalen US- und EU-Standards geforderten liegen", sagt ein Vertreter von LG dem Nachrichtenmagazin.

LG wird den Nachfolger des LG G5 (hier im Bild) auf dem MWC 2017 in Barcelona vorstellen
LG wird den Nachfolger des LG G5 (hier im Bild) auf dem MWC 2017 in Barcelona vorstellen
Foto: LG

Als weitere Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahme wird der Akku im G6 robuster und durchläuft diverse Tests, in denen er mit scharfen Gegenständen traktiert wird oder schwere Objekte darauf fallen gelassen werden. Ferner wird in beschleunigten Alltagstests geprüft, wie der Akku mit plötzlichen Spannungsschwankungen zurechtkommt, auf Stürze reagiert oder welche Fehler entstehen, wenn die Leistung - beispielsweise durch häufiges, unsachgemäßes Laden - nachlässt.

Dass sich LG mit dem G6 der Sicherheit verschreibt und diesen Aspekt bei der Präsentation des Smartphones wohl besonders hervorheben wird war bereits vermutet worden, allerdings wird der Hersteller anders als in früheren Modellen auf einen fest verbauten Akku setzen. Landsmann Samsung hatte vor einigen Monaten schwerwiegende Probleme bei der Sicherheit seines Galaxy Note 7 einräumen müssen und das Phablet wieder aus dem Verkehr gezogen.

Die Ambitionen haben dem Gerät das Genick gebrochen, angeblich hat Samsung für den Akku zu wenig Platz im Gehäuse des Phablets eingeplant. Da der sich bei Hitze leicht ausdehnt, wird vermutet, dass er an einer scharfen Kante im Gehäuse aufgerissen wurde und in Flammen aufging. Mehr als hundert Fälle sind bekannt, der Rückruf des Galaxy Note 7 läuft noch. Am 23. Januar will Samsung die Ursache für das Problem bekannt geben.

Das LG G6 wird voraussichtlich Ende Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona gezeigt und wohl wieder aktuelle Highend-Hardware ins Feld führen. Schon angekündigt hat der Hersteller, dass das Flaggschiff wasserdicht sein und über einen großen Bildschirm im handlichen Gehäuse verfügen wird - wahrscheinlich handelt es sich dabei um den von LG Display vorgestellten 5,7 Zoll großen IPS-Bildschirm im 2:1-Seitenverhältnis. Vom Modul-Konzept aus dem G5 wird sich LG verabschieden, im Vordergrund stehen Ästhetik und Nutzbarkeit - und die Sicherheit.

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