Lenin und die DV-Manager

11.05.1990

Die DV-Fachleute werden es freudig zur Kenntnis nehmen: Im Grunde sind sie gar nicht die Schmalspurtechniker, für die sie oft gehalten werden. Sie sind, so eine Studie der Geva, München, "sozial kompetent" sie können also gut mit ihren Mitmenschen umgehen; und DV-Cracks sind handlungsorientiert. Sie verfolgen pragmatisch, dafür aber sehr aktiv ihre Ziele.

Der Aufstieg in die Chefetage vollzieht sich allerdings etwas langsamer als bei Kaufleuten. Dies liegt zum Teil daran, daß die DV-Fachleute schlechtere Startbedingungen in Sachen Management-Qualifikation haben als die Kollegen Betriebswirte, was sehr stark mit der Ausbildung zusammenhängt. Von DV-Fachleuten wird - was ja richtig ist - zunächst Computer-Fachkompetenz erwartet.

Wenn sie jedoch das Leninsche Prinzip "Lernen, lernen, lernen" ernst nehmen und sich nicht nur fachlich weiterbilden, haben sie gute Chancen, Management-Positionen einzunehmen. Auch wenn dies ein paar Jahre länger dauern sollte als bei den "gelernten" Managern. Am Ende stehen die Datenverarbeiter mit ihren technischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen dann oft besser da als die Kaufleute. Denn umgekehrt ist es für einen Betriebswirt nicht so einfach, sich technische Kenntnisse anzueignen.