Dienste für kleine und mittlere Firmen

Landtel steigt in den deutschen TK-Markt ein

25.08.2000
MÜNCHEN (CW) - Auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnittene Dienste will Landtel offerieren. Dabei setzt der TK-Anbieter aus Potsdam vor allem auf Richtfunkübertragungen.

Anfang Juli gab die Deutsche Landtel GmbH den Startschuss für ihre Deutschland-Aktivitäten, als sie den Betrieb von Telekommunikationsdiensten via Punkt-zu-Multipunkt-Richtfunkübertragung in Leverkusen aufnahm. Insgesamt 23 deutsche Wirtschaftsräume will das Unternehmen mit einem "Full-Service-Angebot der Telekommunikationsdienste" versorgen. Laut Berend Koerber, dem Geschäftsführer von Landtel, sind dies Services in den Bereichen Telefonie, breitbandiger Internet-Zugang, Datendienste und E-Commerce.

Der Anbieter nutzt dabei Übertragungskapazitäten des Glasfaser-Backbones des Netzbetreibers Viatel, mit dem diesbezüglich eine strategische Partnerschaft geschlossen wurde. Die Anbindung der Endkunden realisiert Landtel über Richtfunkverbindungen mit bis zu 8 Mbit/s, wobei eine flächendeckende Versorgung angepeilt ist: Anfang August übernahm Landtel den Funkanlagen-Dienstleister Telsit, Hannover, der bundesweit über ein Netz von 615 Antennenstandorten verfügt. Diese Infrastruktur soll Angaben von Landtel zufolge sogar auf 880 Lokationen ausgebaut werden.

Die Deutsche Landtel ist einer von zwölf Anbietern, die im letzten Jahr von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) die begehrten Lizenzen erhielten, via Richtfunk die letzte Meile zum TK-Kunden zu überbrücken. Deutschlandweit verfügt Landtel über 13 Lizenzen für Übertragungen im Wireless-Local-Loop-(WLL-)Verfahren. Diese berechtigen den Anbieter, in Standorten wie München, Hamburg, Köln und Düsseldorf die drahtlose lokale Anbindung zu realisieren. Momentan läuft die Ausschreibung um weitere Lizenzen, auch hier hat Landtel eine Bewerbung eingereicht.

Seit Frühjahr 2000 arbeitet das TK-Unternehmen an der Errichtung von Punkt-zu-Multipunkt-Basisstationen an über 20 Standorten. Noch im dritten Quartal dieses Jahres sollen Kunden an allen Lizenzstandorten das Landtel-Angebot nutzen können. Auch außerhalb der deutschen Grenzen möchte der Betreiber aktiv werden: So hat Landtel von der Autorité de Régulation des Télécommunications (ART) in Frankreich den Zuschlag für sieben WLL-Lizenzen erhalten, durch die Übernahme der Telliance AG sicherte sich das TK-Unternehmen außerdem den Einstieg in den Schweizer Markt.