Einen Erfolg gegen die Software- und Film-Piraterie-Szene meldet die Kriminalpolizei Coburg: Dort sind in den Räumen eines IT-Unternehmens insgesamt fünf Server mit illegalem Material wie gecrackten Computerspielen oder raubkopierten Filmen sichergestellt worden. Mehr als sechs Terabyte an Daten - das entspricht etwa 3.500 bis 7.000 Filmen - sollen gegen Bezahlung zur Verfügung gestanden haben. Insgesamt sollen rund 1.000 Personen Zugriff auf die Plattform gehabt haben und dafür zwischen 30 und 140 Euro im Monat bezahlt haben.

Neben den Firmenräumen wurde auch die Wohnung eines 26jährigen Mannes in Brilon durchsucht. Dieser hatte von seinem PC aus einen so genannten Torrent-Tracker betrieben: einen Server, der die Kommunikation in Bit-Torrent-basierenden Peer-to-peer-Umgebungen steuert. Wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) mitteilt, laufen zudem weitere Nachforschungen in Berlin, Bremen, Deggendorf und der Schweiz.

Die Download-Plattform war laut GVU ein Top-Server, von denen es in Europa insgesamt etwa 50 Stück gibt. Auf diesen Plattformen sind sehr schnell beziehungsweise häufig bereits vor der Markteinführung illegale Kopien von Filmen oder Spielen zu haben. Die Server sind durch Schutzmaßnahmen gegen Entdeckung durch Ermittler gesichert und wechseln regelmäßig IP-Adressen und Zugangsdaten.

An den Ermittlungen waren neben der GVU die Landeskriminalämter Baden-Württemberg und Bayern, die Kripo Coburg, die Staatsanwaltschaft in Arnsberg und Hof sowie die Kripo Meschede beteiligt. (ave)