Gastkommentar

Konzept für die Wissensnutzung

19.06.1998

Wer glaubt, daß das Intranet eine rein technische Angelegenheit sei, der irrt; die Technik ist nun wirklich das einfachste. Worauf es ankommt, ist gesteigerte Produktivität durch bessere Kommunikation und Informa- tionsversorgung der Mitarbeiter. Dies wird aber nicht durch das Angebot von Information erreicht, sondern durch deren Annahme und kreative Umwandlung in zielgerichtete Tätigkeiten. Deshalb muß ein Intranet auf Art und Nutzen der Kommunikation hin geplant werden, die es ermöglichen soll.

Effizient im Hinblick auf die Unternehmensziele ist Kommunikation nur dann, wenn der Empfänger die informationstechnische Unterstützung seiner Aufgaben auch akzeptiert. Wie kann dies gelingen? Nun, indem man als Dach ein übergeordnetes Konzept wählt, zum Beispiel das Wissens-Management.

Damit würde man ein Gerüst erhalten, das es erlaubt, mögliche Einsatzfelder eines Intranet zu lokalisieren und den Sinn von bestimmten Maßnahmen zu belegen. Statt einer Ansammlung von technisch Möglichem erhält man ein konsistentes System, das einem übergeordneten Unternehmensziel dient und auch noch erklären kann, auf welche Weise es dies tut.

Meine Forderung deshalb: Bei der Planung von Intranets bitte auch Leute einsetzen, die Ahnung haben von organisatorischen Zusammenhängen, von effizienter Kommunikation und - ganz wichtig - die den Menschen und seine Aufgabe sehen, für den das Intranet gedacht ist. Die Planung eines Intranet sollte von der Erkenntnis geleitet sein, daß damit eine der wichtigsten Ressourcen des Unternehmens - nämlich Wissen - effektiver erschlossen und genutzt werden kann.