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Wunschzettel: Bücher, Gutscheine, Euro

Konsum- und Energiepreise verhageln das Weihnachtsgeschäft

14.11.2007
Von pte pte
Hohe Lebenshaltungskosten und ansteigende Energiepreise werden das Weihnachtsgeschäft in Hinblick auf den privaten Konsum negativ beeinflussen.

Reduzierte Ausgaben für Geschenke kompensieren hierbei die steigenden Nahrungsmittelkosten für die Festtage. Zu diesem Schluss kommt die Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte in einer weltweiten Erhebung, für die 15.000 Konsumenten in 15 Ländern befragt wurden. "Speziell für Deutschland ist zu sagen, dass die allgemeine Wirtschaftslage 2007 generell besser bewertet wird, als noch im vergangenen Jahr. Dennoch konnten wir eine andere Aufsplitterung der zum Fest getätigten Ausgaben feststellen", sagt Michael Busch, Deloitte-Partner im Bereich Consumer Business, gegenüber pressetext.

So planen die Deutschen, durchschnittlich nur noch 420 Euro nach 435 Euro im Vorjahr für die Festlichkeiten auszugeben. Laut der Studie entspricht dies jedoch einem allgemeinen europäischen Trend. So fürchten 41 Prozent der Europäer eine Abschwächung der Konjunktur im kommenden Jahr, währenddessen nur magere 28 Prozent davon überzeugt sind, dass die Wirtschaft weiter anziehen wird. Sogar über die Hälfte der Befragten geht in Bezug auf das voraussichtliche Haushaltsnettoeinkommen im kommenden Jahr von sinkenden Werten aus. "Obwohl die Energiepreise neue Höchststände erreichen und Lebensmittel teurer werden, sind die Festtage im Dezember/Januar tief in der europäischen Kultur verankert, sodass zwar nach wie vor gefeiert wird, 2007 jedoch weniger Geld für Geschenke vorhanden ist", so Busch.

Die Folgen der globalen Preissteigerungen machen sich vor allem in der Bundesrepublik bemerkbar. Busch zufolge müssen 71 Prozent die Weihnachtsausgaben aufgrund der Lebensmittelpreise und jeweils 52 Prozent wegen der Energiekosten und sinkender Einkommen teils drastisch reduzieren. Vor diesem Hintergrund fordert der Fachmann, dass der Handel über reale Steigerungsraten besser informieren sollte, da sonst überproportional negative Folgen für die Handelsumsätze drohen. Trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen für den Konsum gewinnt das Internet sukzessive an Bedeutung. "Dieser Konsumkanal hat sich für die Kundschaft nicht nur zum Kauf von Produkten etabliert. Vielmehr wird das Internet auch zur Produktinformation genutzt", weiß Busch auf Nachfrage von pressetext.

Über 88 Prozent der Deutschen sind beziehungsweise werden zu Weihnachten aktive Online-Shopper. Während 42 Prozent Produkte im Netz kaufen, nutzen 24 Prozent die Möglichkeit zum Preisvergleich. Das Internet nutzen 14 Prozent der Befragten, um Produktinformationen zu erhalten und Shop-Recherchen zu betreiben (acht Prozent). Für zwölf Prozent hingegen spielt das Internet im Rahmen der Weihnachtseinkäufe keine gravierende Rolle. In Hinblick auf die beliebtesten Geschenke konnte Deloitte feststellen, dass in Deutschland vor allem Bargeld nach Büchern und Gutscheinen ganz oben auf dem Wunschzettel stehen. (pte)

Mehr dazu?

In den USA wirken sich Finanzmarktkrise und steigende Energiekosten auf die Einkaufsbudgets der Online-Shopper aus. Laut ComScore stieg der amerikanische E-Commerce-Umsatz im Oktober verglichen mit dem Vorjahresmonat um 19 Prozent, der Reisesektor legte um acht Prozent zu. Insgesamt stiegen die E-Commerce-Ausgaben um 14 Prozent auf knapp 16,5 Milliarden Dollar. Besonders spektakulär sind die Zahlen nicht, angesichts des neuerlichen Hypes um das Internet (mehr dazu bei CNN).

  • Weihnachtstrends 2007 im Web