Konsortium fuer Zellulardienste gegruendet Amerikas Funknetzanbieter forcieren digitale Uebertragung

26.08.1994

FRAMINGHAM (IDG) - In den USA hat sich ein neues Konsortium zusammengefunden, das auf Basis des Code-Division-Multiple-Access- (CDMA-)Verfahrens die Verbreitung digitaler Zellularnetze vorantreiben will. Der CDMA Development Group (CDG) gehoeren neben Branchenprimus AT&T auch viele der regionalen Telefongesellschaften an.

Das von den Carriern unterstuetzte Verfahren ist eine Breitbandtechnik, die die simultane Uebertragung von Daten und Sprachen erlaubt. Den zu sendenden Informationen werden Steuerzeichen hinzugefuegt, die es dem Empfaenger ermoeglichen, die gemischten Daten zu filtern. Laut CDG-Konsortium ergibt sich daraus die zehnfache Uebermittlungskapazitaet der heutigen amerikanischen Analognetze. Allerdings erfordert die Technik eine komplizierte Elektronik und ist dementsprechend teuer. Verantwortliche der Gruppe erwarten fuer das zweite Quartal des naechsten Jahres erste CDMA-konforme Produkte.

Wichtigster Rivale des CDMA-Verfahrens ist die Time-Division- Multiple-Access-(TDMA-)Technik, bei der die Sprach- und Datenuebertragung in Zeitscheiben stattfindet. TDMA ist nach Ansicht vieler Experten einfacher in Produkte umzusetzen und billiger als CDMA, bietet jedoch eine schlechtere Auslastung der verfuegbaren Bandbreite. Beide Implementationen sind untereinander und auch zu den europaeischen Standards inkompatibel. Analysten erwarten, dass kuenftige Generationen von TK-Geraeten eine der beide digitalen Loesungen und gleichzeitig die analogen Netze unterstuetzen werden. Die Kommunikation zwischen TDMA- und CDMA- Anwendern wird dann ueber die analoge Infrastruktur hergestellt.