Konsolidierung der Genossenschafts-DV angestrebt Fusionierte Grossrechenzentren hoffen auf Software-Einsparungen

01.07.1994

MUENCHEN (hp) - Das Rheinische Genossenschafts-Rechenzentrum in Koeln und das Raiffeisen-Rechenzentrum in Koblenz fusionieren. Durch die Zusammenfuehrung wollen die Genossenschaften vor allem Geld bei den Softwarelizenzen sparen.

"Datenverarbeitung ist eine sehr kostspielige Angelegenheit, die immer teurer wird", erklaert der Pressesprecher des Rheinischen Genossenschafts-Rechenzentrums Wolfgang Ilse. Diesem Trend soll die Fusion der beiden Rechenzentren entgegenwirken.

Einsparpotentiale sieht er vor allem bei den Lizenzen fuer Grossrechnersoftware, sowohl was Anwendungssoftware als auch was das Betriebssystem betrifft. Bisher hatten die beiden Genossenschaften zum Teil identische Programme, fuer die jede den vollen Preis zahlen musste. Nach der Fusion ist es laut Ilse eine Frage der Vertragsgestaltung, guenstigere Angebote zu erhalten.

Wichtig wird diese Entwicklung auch fuer den Geschaeftsbereich Outsourcing, der fuer das Koelner RZ staendig an Bedeutung gewinnt. Es bietet naemlich nicht nur Rechenservice fuer Bankkunden an, sondern auch DV-Dienstleistung fuer andere Klienten. Beispielsweise hat es die betriebswirtschaftliche Software von SAP und das Programm zur Personalabrechnung im Einsatz. Gerade in diesem Bereich stellt Ilse eine steigende Nachfrage fest. Momentan verteilt sich der Umsatzanteil zwischen Bankkunden und den restlichen Anwendern im Verhaeltnis von 60 zu 40. Ab Anfang Juli 1994 werden die beiden Rechenzentren unter dem gemeinsamen Namen Gesellschaft fuer Informationsverarbeitung der rheinischen Genossenschaften eG (GFI) firmieren.

Ob auf laengere Sicht einer der Standorte wegfaellt, ist noch nicht geklaert. Auch auf die Frage, ob die Hardware der Rechenzentren zusammengelegt werde, antwortete der Vertreter des Koelner Unternehmens ausweichend. Zum gegenwaertigen Zeitpunkt sei nichts beschlossen, aber es sei wahrscheinlich, dass die Entwicklung auf einen Grossrechnerstandort hinauslaufen werde. Das wird aber voraussichtlich noch einige Zeit dauern. Bis jetzt arbeiten die beiden Rechenzentren mit unterschiedlichen Bankenanwendungssystemen.

In ihrem Geschaeftsbericht schreibt die Koelner Genossenschaft von einer Personalkonsolidierung durch die Zusammenlegung. Ilse geht aber davon aus, dass der Personalstand der beiden Rechenzentren von knapp 600 Mitarbeitern erhalten bleibt.

Die beiden Dienstleister verbuchten im Geschaeftsjahr 1993 einen Umsatz von zusammen rund 152,5 Millionen Mark.