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Versteckte Fusion soll verhindert werden

Kartellamt stellt sich Kirchs Sat-1-Deal in den Weg

09.07.1998
Von md 
Versteckte Fusion soll verhindert werden

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Bundeskartellamt wird der Kirch-Mediengruppe die geplante Übernahme eines 15prozentigen Anteil am Fernsehsender SAT 1, den der Holtzbrinck-Konzern hält, nicht genehmigen. Das berichtet die "Berliner Zeitung". Die Kirch-Gruppe hatte parallel dazu auch beantragt, ihre Beteiligung am Hamburger Pay-TV-Sender Premiere auf 50 Prozent erhöhen zu dürfen. Nach Ansicht des Chefs des Bundeskartellamts, Dieter Wolf, wird sich auch die EU-Kartellrechtskommission bald der „versteckten Fusion" von Bertelsmann und Kirch bei Premiere annehmen. Beide Medienfirmen, erst die Bertelsmann-Tochter CLT-Ufa, dann die Kirch-Gruppe, hatten Anfang Juni dieses Jahres beim Bundeskartellamt die Aufstockung ihrer Premiere-Beteiligung auf je 50 Prozent genehmigen lassen wollen. Zeitgleich hatte Premiere einen Antrag auf Zulassung von 15 digitalen Programmen gestellt. Erst Ende Mai hatte die Europäische Kommission die Fusion von Premiere und DF1 abgelehnt. Die neuen Vorschläge kommen nach Ansicht des Bundeskartellamtes einem Versuch der Fusion nahe. Die deutschen Wettbewerbshüter stehen im Fall der Medienmogule der EU-Kommission beratend zur Seite.