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Kameras: Kodak trennt sich vom Film

14.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Der US-amerikanische Kamera-Pionier Kodak hat einen tief greifenden Strategiewechsel angekündigt: Das Unternehmen will ab Ende des Jahres in Nordamerika und Westeuropa keine Fotoapparate mit traditionellen Filmen mehr verkaufen. Dies umfasst sowohl 35-Millimeter-Kleinbildgeräte als auch APS-Kameras (Advanced Photo System), die bei Kodak unter dem Familiennamen "Advantix" rangieren. Das Mitte der 90er-Jahre eingeführte und für mehr als eine Milliarde Dollar entwickelte System hatte sich nicht durchsetzen können.

In den so genannten Emerging Markets wie Indien, China oder Osteuropa hingegen sollen die Filmkameras wegen der zweistelligen Wachstumsraten verstärkt vermarktet werden. Weltweit bietet der Konzern weiterhin alle Filme und Einwegkameras an. Hintergrund für den Strategiewechsel ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Digitalkameras in den Industrienationen. Im vergangenen Jahr wurden hier erstmals mehr digitale als filmbasierende Geräte verkauft. Kodak hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die "Brownie" für einen Dollar pro Stück angeboten und so den Massenmarkt für Kameras erschlossen. Anfang der 60er-Jahre entwickelte der Konzern das Kompaktmodell "Instamatic". (ajf)