Studie

Jede zweite US-Firma feuert Mitarbeiter wegen Internet-/E-Mail-Missbrauch

29.02.2008
Der Besuch von Porno-Sites, anstößige Sprache in E-Mails sowie Verstöße gegen Geheimhaltungsregeln sind für US-Manager kein Kavaliersdelikte, sondern Kündigungsgründe.

Wer sich in den Vereinigten Staaten im Hinblick auf E-Mail- und Internet-Nutzung nicht an die firmeneigenen Policies hält, riskiert offenbar seinen Job. Das ergab eine gemeinsame Umfrage der American Management Association (AMA) und des ePolicy Institute unter 304 US-Unternehmen aller Größenordnungen. Demnach gab gut ein Viertel der befragten Organisationen an, bereits Mitarbeiter wegen E-Mail-Missbrauchs gefeuert zu haben, während sich ein Drittel der Arbeitgeber aufgrund regelwidriger Internet-Nutzung von Beschäftigten getrennt hat.

Das Gros der befragten Firmenbosse, die Kündigungen wegen Internet-Missbrauch ausgesprochen haben (84 Prozent), gab an, die Betroffenen hätten sich Pornos beziehungsweise andere unangemessene Inhalte angesehen. Für immerhin 34 Prozent der Manager rechtfertigte jedoch bereits "exzessives" Web-Surfen zu privaten Zwecken die Kündigung.

Was Entlassungen wegen E-Mail-Missbrauch betrifft, gaben 63 Prozent der Befragten Verstöße gegen Firmen-Policies als Kündigungsgrund an, während 62 Prozent wegen in unangemessener oder anstößiger Sprache verfasster Mails Mitarbeiter feuerten. Mehr als ein Viertel der Arbeitgeber sprachen aufgrund exzessiver privater E-Mail-Nutzung, 22 Prozent wegen Verstößen gegen Geheimhaltungsvorschriften Kündigungen aus.

Um unangemessener Web-Nutzung im eigenen Haus auf die Spur zu kommen, überwachen 66 Prozent der befragten Organisationen ihre Internet-Verbindungen, 65 Prozent blocken mittels Software unangemessene Web-Sites, während 18 Prozent URLs sperren, um den Besuch externer Blogs zu unterbinden.

Für das Monitoring der Mitarbeiter-PCs nutzen die Unternehmen unterschiedliche Methoden: 45 Prozent der Interviewten kontrollieren Inhalte, Tastatureingaben sowie die am Keyboard verbrachte Zeit, weitere 43 Prozent speichern und inspizieren Rechnerdateien. Zwölf Prozent wiederum überwachen Blogs, um die eigene Organisation betreffende Inhalte aufzuspüren, während zehn Prozent den Besuch von Social-Networking-Sites kontrollieren.

Interessant aus Sicht der Studienautoren: Obwohl nur zwei US-Staaten Firmen dazu verpflichten, Mitarbeiter über ihre Überwachungsaktivitäten in Kenntnis zu setzen, tut dies das Gros der Unternehmen offenbar von sich aus: So teilen die meisten befragten Organisationen ihren Beschäftigten mit, wenn sie Inhalte und Tastatureingaben (84 Prozent) sowie Aktivitäten am Computer kontrollieren (84 Prozent) beziehungsweise deren E-Mail-Kommunikation überwachen (71 Prozent). (kf)