JBoss tritt OASIS, W3C und WS-I bei

09.05.2006
Der Anbieter von Open-Source-Middleware JBoss ist den Standardisierungsgremien OASIS, W3C und WS-I beigetreten und hat außerdem sein Portal-Framework verbessert.

Durch den Beitritt zu den Gremien will JBoss nach eigenen Angaben seine Sichtbarkeit verbessern, bei der Weiterentwicklung von Spezifikationen mitwirken und sicherstellen, dass seine "JEMS" (JBoss Enterprise Middlware Suite) aktuellen Standard-Entwicklungen im Zusammenhang mit Web Services und SOA (Service-orientierte Architektur) entspricht.

"So wir auch schon im Executive Committee des Java Community Process sitzen, hielten wir es nun für wichtig, der OASIS und den anderen Standardorganisationen beizutreten und dort unsere Ansprüche geltend zu machen", erklärte Shaun Conolly, Vice President of Product Management. Als zentralen Repräsentanten wird sei Kollege Mark Little, Director of Standards, in die Gremien entsandt.

Es gebe bei den Engagements keinen Zusammenhang mit der Übernahme durch den Linux-Anbieter Red Hat. Eine Rolle spielte laut Conolly hingegen eine Interoperabilitäts-Vereinbarung mit Microsoft vom September vergangenen Jahres, in der es teilweise auch um Web Services ging.

Bei der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) will JBoss in Komitees für verschiedene Web-Service-Spezifikationen mitwirken, darunter WSRP (Web Services for Remote Portlets), WS-RX (Reliable Exchange), WS-SX (Secure Exchange) und WS-BPEL (Business Process Execution Language). Außerdem geht es dort um das SOA Reference Model sowie SOA Adoption Blueprints.

Beim World Wide Web Consortium will JBoss in den Workings Groups für Web Services Addressing und Web Services Choreography mitarbeiten, beim WS-I macht es sich zum Fürsprecher von dessen Bemühungen in puncto Interoperabilität.

In "JBoss Portal 2.4" unterstützt der Hersteller nun WSRP. Anwender können damit Portlets ferngesteuert ausbringen und das Portal solche Komponenten nach Bedarf verwenden lassen. Portlets bieten innerhalb eines Portals Fenster zur Darstellung bestimmter Applikationen. WSRP definiert laut Pierre Fricke, Director of Product Management, "eine WSDL-Schnittstelle für den Aufruf von Web Services". Es versetze Portale in die Lage, entfernte Portlets durch standardisierte Invokationen aufzurufen und zu präsentieren.

JBoss hat außerdem die Version 1.2 seiner Management-Software "JBoss Operations Network" zur Überwachung und Verwaltung von JEMS veröffentlicht. Das neue Release bietet unter anderem eine verbesserte Inventarisierung mit unter anderem Auto-Discovery über mehrere Plattformen hinweg. Das Monitoring deckt nun auch Apaches Webserver und "Tomcat" sowie JEMS-basierende Anwendungen ab. Nutzer können außerdem bedingte Alerts definieren, die dann bestimmte Aktionen auslösen wie das automatische Hinzufügen zusätzlicher Ressourcen. Das neue Operations Network ist ab sofort zu haben, das Portal 2.4 folgt im Juni. (tc)