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Italienische UMTS-Auktion als "Dilettantenstück" kritisiert

24.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem der Ausstieg der Bietergruppe Blu das Auktionsverfahren für die fünf italienischen UMTS-Lizenzen vorzeitig beendet hatte (Computerwoche online berichtete), haben Oppositionspolitiker die Regierung scharf kritisiert. Von einem "Dilettantenstück" sprachen Vertreter der rechtsgerichteten Parteien unter Führung von Silvio Berlusconi. "Dieser Scherz kostet uns viele Milliarden." Roms Bürgermeister Francesco Rutelli verwies dagegen auf den Interessenkonflikt von Herausforderer und Oppositionschef Berlusconi. Zu Blu gehört auch eine Unternehmensgruppe Berlusconis. Führender Politiker der Grünen meinten, dass dies möglicherweise nur eine "Schein-Teilnahme".

Grund für den Rückzug der Bietergruppe war ein Streit unter den Blu-Aktionären. Italienische Anteilseigner hatten gefordert, die British Telecom (BT) solle ihren derzeitigen Anteil an Blu von 20 auf 51 Prozent erhöhen. Der britische TK-Konzern konterte, man habe dem Konsortium 500 Millionen Mark angeboten, um die Versteigerung fortzusetzen. Die Partner Autostrada, die zur Benetton Gruppe gehörende Edizione Holding und Palatinus hätten sich jedoch dagegen ausgesprochen.

Blu hat unterdessen angekündigt, verstärkt in die UMTS-Vorläufertechnik GSM (Global System for Mobile Communications) zu investieren.