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IT-Investitionen in Europa gehen zurück

08.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IT-Anwender in Europa üben nach Ansicht von Analysten zunehmend Zurückhaltung bei ihren Ausgaben für Hardware, Software und Services. Die Auguren mussten daher ihre Prognosen revidieren. IDC (International Data Corp.) erwartet für das laufende Jahr nur noch 11,1 Prozent Wachstum nach einem Plus von 12,5 Prozent im Vorjahr. Weltweit sollen die IT-Ausgaben im Jahr 2001 sogar nur am 8,6 Prozent wachsen - die aktuelle Vorhersage fällt damit noch pessimistischer aus als im vergangenen Februar, als die Experten noch auf 9,1 Prozent tippten.

Eine angesichts der US-Konjunkturflaute steigende Vorsicht konstatiert auch Kollege Robert de Souza von Gartner. Viele Anwender nutzten ihre Equipment etwas länger als geplant. "Es gibt eine Menge recyclete Hardware da draußen", glaubt der Analyst. Von einer Rezession könne allerdings keine Rede sein, so de Souza weiter. Es gebe weiterhin ein gesundes Wachstum - nur eben etwas schwächer als im Vorjahr. Die Europäer hätte das "Platzen der Dotcom-Blase" sowie die Entlassungen bei Hardware- und TK-Firmen aufmerksam beobachtet und reagierten nun entsprechend.

De Souza erwartet, dass die Service-Ausgaben (insbesondere für Outsourcing) in den kommenden fünf Jahren im Schnitt zwischen zwölf und dreizehn Prozent zulegen. Gespart werde eher bei der Hardware, wo die Investitionen im Schnitt um zehn Prozent zulegen sollen. Insgesamt rechnet der Gartner-Mann wie IDC mit einem Wachstum der IT-Ausgaben von 11,1 Prozent.