Arbeitsauslastung im oberen Bereich

IT-Freiberufler haben gut zu tun

22.05.2013
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Auch 2013 wird ein positives Jahr, finden IT-Freelancer. Sie rechnen mit gleichbleibender bis steigender Auslastung und stabilen Stundensätzen. Die größten Marktchancen sehen sie beim Thema Cloud Computing.
IT-Freelancer haben zur Zeit volle Auftragsbücher.
IT-Freelancer haben zur Zeit volle Auftragsbücher.
Foto: LUCKAS - Fotolia.com

IT-Freiberufler sind derzeit gut beschäftigt. Sie profitieren offenbar von der guten konjunkturellen Entwicklung und der gleichzeitigen Verknappung qualifizierter Fachkräfte im IT- und Engineering-Bereich. Das geht aus einer Studie des IT-Personaldienstleisters Solcom hervor, der über 240 Freelancer befragte.

"Wie gut war Ihre Projektauslastung 2012?" fragte Solcom in seiner jüngsten Freiberuflerstudie.
"Wie gut war Ihre Projektauslastung 2012?" fragte Solcom in seiner jüngsten Freiberuflerstudie.
Foto: Solcom

Schon 2012 stiegen die Aufträge der selbständigen IT- und Engineering-Experten deutlich gegenüber 2011 an: Insgesamt 81 Prozent gaben eine Projektauslastung im oberen Kapazitätsviertel und darüber hinaus an (Auslastung von 76 bis über 100 Prozent). Auf eine Arbeitslast im mittleren Bereich kamen knapp 17 Prozent.

Der Anteil der gering ausgebuchten Freiberufler sank auf ein historisches Tief von 2,3 Prozent (Auslastung von Null bis 25 Prozent).

IT-Projektmarkt 2013

Für 2013 rechnen knapp 60 Prozent der Freiberufler mit einem insgesamt gleich bleibenden Niveau. 37 Prozent der Befragten halten ein Wachstum des IT-Projektmarkts für möglich und nur 3,3 Prozent gehen von einer sinkenden Auftragslage aus. Was ihre persönlichen Projektchancen für 2013 betrifft, erwarten über 70 Prozent unverändert gute Bedingungen, knapp 19 Prozent eine Steigerung und lediglich rund elf Prozent eine Verschlechterung.

Die gute Auftragslage schlägt sich auf die Honorarerwartungen der Befragten nieder: Rund zwei Drittel der Studienteilnehmer glaubt, dass sich die Stundensätze in diesem Jahr stabilisieren. 30 Prozent rechnet mit wachsenden Honoraren. Dementsprechend klein ist die Gruppe der Pessimisten: Nur knapp fünf Prozent hält geringere Stundensätze für wahrscheinlich.

Cloud-Experten sind begehrt

Die besten Karten für Aufträge haben 2013 Spezialisten für Cloud Computing. Davon sind 44 Prozent der Studienteilnehmer überzeugt. Weitere Marktchancen sehen sie für Experten in Sachen Business Intelligence (32,6 Prozent), Prozess-Management (30,2 Prozent) und SAP (29,9 Prozent). Die Top 10 der meist gefragten Qualifikationen auf einen Blick (Mehrfachnennungen möglich):

  1. Cloud Computing (44,2 Prozent)

  2. Business Intelligence (32,6 Prozent)

  3. Prozess-Management (30,2 Prozent)

  4. SAP (29,9 Prozent)

  5. Mobility (25,6 Prozent)

  6. IT-Security (23,3 Prozent)

  7. Internet / Web-orientierte Architekturen (21,5 Prozent)

  8. Software-as-a-Service (20,9 Prozent)

  9. Virtualisierung (18,6 Prozent)

  10. Customer-Relationship-Management (18,1 Prozent)

Die Top-Branchen

Aus dem Energiesektor sind der Umfrage zufolge die meisten Aufträge zu erwarten: Über 39 Prozent der Befragten rechnen damit, dass dieser Bereich 2013 am meisten wachsen wird, gefolgt von der Dienstleistungsbranche (knapp 38 Prozent) und Telekommunikation (30,2 Prozent). Die 2012 noch erstplatzierte Automobilbranche findet sich in diesem Jahr auf Rang vier mit knapp 29 Prozent der Stimmen.