Der erste Schritt war schon 1979 getan worden: Die Deutsche Bundespost beschloß, ihre Vermittlungsstellen zu digitalisieren. Damit wurden quasi die Kreuzungen der Kommunikationswege umgebaut, die Grundlage aller schnellen Verbindung. 1982 fiel die Entscheidung für ein Dienste-integrierendes digitales Netzwerk, für ISDN. 1984 hatte die internationale Telekommunikationsbehörde CCITT (heute ITU) die notwendigen Normen komplett. Nach diversen Pilotprojekten startete 1989 offiziell der ISDN-Betrieb, zunächst in einer bundesdeutschen Version. Es sollten noch einmal fünf Jahre vergehen, bis ein europaweit einheitliches ISDN existierte.
Klagen über zu langsame Fortschritte bei der Digitalisierung öffentlicher Netze hatte es bis dahin reichlich gegeben. Aber jetzt ging es schnell voran. Bis Mitte der 90er Jahre waren vor allem Unternehmen Anwender von ISDN gewesen. 1995 startete die Telekom ihre Kampagne ISDN für jedermann. Allein 1997 verdoppelte sich die Zahl der ISDN-Anschlüsse, derzeit sind es rund 4,5 Millionen Stück mit elf Millionen Kanälen. Es sprach sich schnell herum, daß man erst mit 64 Kbit/s ISDN-Geschwindigkeit einigermaßen schnell auf die Datenautobahnen auffahren kann.